Auf einen Blick
- Zürcher Paar startet grosse Velo-Weltreise
- Route: Italien, Slowenien, Balkan, Griechenland; Ziel: Indien
- Sie haben 50'000 Franken gespart und rechnen mit 2000 Franken im Monat
- Nötigstes in vier Taschen, inklusive Zelt und Regenjacke
Das Nötigste ans Velo schnallen, sich von Familien und Freunden verabschieden und losfahren: Die Zürcher Natascha (29) und David (35) sind am Montag zu ihrer grossen Velo-Weltreise gestartet. Die beiden planen, bis in den Fernen Osten zu fahren – und dies nur mit ihren beiden Velos und ganz wenig Gepäck.
«Das ist schon etwas Grosses», sagt Natascha im Gespräch mit Blick. Auf die Idee kam das Paar auf einem seiner Ausflüge in die Natur. «Wir haben schon öfter unser Zelt geschnappt und sind einfach losgezogen. Jetzt wird es eben ein etwas längeres Abenteuer.»
Sie haben alles aufgegeben in der Schweiz
Wie lange sie unterwegs sein werden, wissen sie nicht. Die 29-Jährige zu Blick: «Wir haben zusammen 50'000 Franken gespart und rechnen mit 2000 Franken im Monat. Mal wird es mehr, mal wird es weniger sein.» Diese Ungewissheit ist genau das, was die beiden Zürcher so toll finden. Einfach zu fahren und die Welt zu erkunden, das ist für das Paar «maximale Freiheit».
Sie haben alles aufgegeben in der Schweiz. Wohnung, Job und so gut wie ihren ganzen Besitz. «Einen Teil haben wir bei Freunden und Familie unterbringen können. Aber der Grossteil ist weg.» Sie haben sich in der Schweiz auch abgemeldet. «Dazu gehört auch die Krankenkasse. Jetzt gibt es für uns erstmal nur noch eine Reiseversicherung.»
Silvester mit Freunden in Griechenland
Auf ihrer Tour werden sie nur das Nötigste bei sich haben. «Alles gut verstaut in vier Taschen. Wir kommen eine Woche ohne Waschen über die Runden. Ansonsten haben wir eine Regenjacke, warme Socken und unser Zelt dabei.»
Die Route steht schon fest. Italien, Slowenien, über den Balkan und dann nach Griechenland. «Dort treffen wir uns mit Freunden und wollen gemeinsam Silvester feiern.» Am Ende steht das grosse Ziel: Indien! «Ein Traum von uns beiden. Wir waren schon einmal in Indien. Das Land hat uns fasziniert. Deshalb wollen wir unbedingt noch einmal dorthin», erklärt David.
«Bei kleinen Arbeiten wissen wir uns zu helfen»
Für ihr erstes Etappenziel müssen die zwei rund 2000 Kilometer zurücklegen. Für den Weg wollen sie jeweils am Abend davor mit ihren Handys schauen, wo es langgeht. «Das geht gut mit einer speziellen App.»
Falls es unterwegs mal einen Platten gibt oder die Kette blockiert oder reisst, sind die beiden Schweizer gewappnet. Beide haben bis jetzt als Velokuriere gearbeitet und sind auch sonst viel mit dem Velo unterwegs. Der Zürcher zu Blick: «Unsere gemeinsame Leidenschaft. Darum kennen wir uns auch ein wenig aus, was Reparaturarbeiten angeht. Wir sind keine Profis. Aber bei kleinen Arbeiten wissen wir uns zu helfen.»
Um Freunde und Familie, die in der Schweiz zurückbleiben, auf dem Laufenden zu halten, hat das Paar einen Instagram-Account mit dem Namen tourdeuxnada eröffnet. «Dort werden wir Updates und Bilder veröffentlichen oder von unseren Erlebnissen berichten», so Natascha. Aktuell sind sie noch in der Schweiz. Die Velo-Reisende zu Blick: «Für ein Mittagessen bei der Familie sind wir nach Wädenswil ZH gefahren. Dann gehts aber richtig los. Wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet.»