Die fünf dringlichen Vorstösse trugen ähnliche Titel: «Verzicht auf die Abschaffung der kostenlosen Entsorgungs-Coupons bis zu einem praktikablen Ersatzangebot mit dezentralen Entsorgungsstellen», forderte etwa die FDP in ihrem Postulat.
Anfang September hatte der Stadtrat mitgeteilt, dass er keine finanziellen Anreize mehr für das Entsorgen in den Recyclinghöfen bieten wolle. Die jährlichen Coupons, um 400 Kilogramm Sperrgut, Metall und Grubengut gratis abzugeben, werden 2025 gestoppt.
Die Coupons seien eine sympathische Sache gewesen, räumte Stadträtin Simone Brander (SP) ein. Die Coupons hätten aber alle über die Grundgebühr mitfinanziert, aber nur zehn Prozent der Haushalte hätten sie eingelöst. Das sei nicht verursachergerecht.
Brander wies zudem darauf hin, was der Stadtrat am Mittwochmittag mitgeteilt hatte: Die Quartierbevölkerung soll dereinst in bis zu 30 mobilen Recylinghöfen kostenlos Sperrgut und Elektrogeräte entsorgen können. Der Stadtrat beantragt dafür zu einem späteren Zeitpunkt einmalige Kosten über 3,9 Millionen Franken sowie jährlich wiederkehrende Ausgaben von 1,6 Millionen Franken.
Vehement gegen die Coupons sprachen sich die Grünen aus, da diese «Fehlanreize» schaffen würden. Ähnlich sah es die SP, allerdings votierte sie bis zum Vorliegen einer neuen Lösung für eine Beibehaltung der Gutscheine. Auch die FDP verlangte, dass zuerst eine Alternative bereitstehen müsse, bevor etwas gestrichen werde.
Nach einer einstündigen Debatte überwies der Gemeinderat schliesslich ein Postulat von FDP und eines von FDP, SP und Mitte an den Stadtrat. Drei Vorstösse von SVP, AL und Mitte/EVP, die neben dem Festhalten an den Coupons weitere Forderungen nach einem Angebotsausbau oder tieferen Kosten enthielten, lehnte er ab.