Neues Video zeigt Auseinandersetzung mit Demonstrantinnen
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Polizeieinsatz am Frauenstreik:Neues Video zeigt Auseinandersetzung mit Demonstrantinnen

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Am Mittwoch kursierten Videos von einer Auseinandersetzung zwischen Demonstrantinnen und Polizisten. Nun taucht ein neues Video auf. Es zeigt die Sekunden vor der Eskalation.
Publiziert: 16.06.2023 um 22:02 Uhr
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Ein neues Video zur Auseinandersetzung am feministischen Streik taucht auf. Es zeigt die Sekunden vor der Auseinandersetzung.
Foto: Screenshot Twitter
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Melissa MüllerRedaktorin News

Am Mittwoch nahmen rund 150'000 Demonstrantinnen und Demonstranten am feministischen Streiktag teil. Doch noch vor der grossen Demo kam es am Zürcher Paradeplatz zu einer gewaltvollen Auseinandersetzung mit der Polizei.

Von dieser kursierten auf den sozialen Medien Videos, die zeigen, wie ein Polizist einer Demonstrantin an den Haaren zieht und sie zu Boden bringt. Als andere Aktivistinnen ihr helfen wollen, sprühen die Beamten Pfefferspray in die Menge. Die Polizei war vor Ort, da die Aktivistinnen versuchten, den Tram-Verkehr auf dem Paradeplatz aufzuhalten.

Polizei gibt Demonstrantinnen schuld

Die Polizei sagt am Mittwoch, die Aktivistinnen hätten die Auseinandersetzung gestartet. Dass der Polizist der Aktivistin an den Haaren zog, stritt die Polizei ab. Judith Hödl, Mediensprecherin der Stadtpolizei Zürich, sagte zu Blick: «Die Frau hat einem Polizisten ins Bein gekickt, woraufhin ein Kollege von ihm versucht hat, die Frau von oben an den Schultern zu packen, um sie zu verhaften». Der Tritt habe sich wohl vor den Videoaufnahmen abgespielt.

Der Polizist sei dadurch so stark verletzt gewesen, dass er ins Spital gebracht wurde. Hödl sagt, dass ein Verfahren wegen Gewalt und Drohung gegen Polizeibeamte laufe.

Neues Video taucht auf

Doch nun kam ein neues Video ans Licht. Es zeigt die Sekunden vor der Auseinandersetzung. Gepostet wurde es auf Twitter von sozialisten.ch. Die Videobeschreibung: «Polizeigewalt am feministischen Streik in Zürich – Videoaufnahmen beweisen die Lügen der Stadtpolizei». Vom mutmasslichen Tritt ins Bein ist nichts zu sehen.

Zwar ist die 32-jährige Demonstrantin, die an den Haaren gezogen wurde, in den Sekunden vor dem Angriff nicht im Bild. Doch lässt sich davor erkennen, dass sie ein grosses Banner vor sich trägt, der ein heftiges Zutreten wohl erschweren würde. Bevor es zur Eskalation kommt, ist die Stimmung zudem ruhig – zwischen Aktivistinnen und Polizisten herrscht Distanz.

Die Stadtpolizei hält dennoch an ihrer Version fest – und kommentiert fleissig auf Twitter. Mehrfach schreibt die Polizei: «Die Sequenz mit dem Vorfall, der zur Verhaftung führte, ist während rund 7 Sekunden nicht im Bild. Wir halten am geschilderten Ablauf fest.» Da ein Verfahren am Laufen sei, äussere man sich nicht zu weiteren Details.

Gegenüber Watson habe die Polizei jedoch gesagt, dass der angeblich getretene Polizist in dem Video verdeckt sei. Der Beamte, der dann mutmasslich versuchte, einzuschreiten, sei ein anderer. (mrs)

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