Der Lärm, der an gewissen Tagen in Männedorf ZH zu hören ist, kann durch Mark und Bein gehen. Besonders bei schönem Wetter sind direkt am Ufer des Zürichsees das laute Schreien und Stöhnen oft nicht zu überhören.
Die Geräuschkulisse stammt aus dem Gebärsaal des Spitals Männedorf. Bei warmen Temperaturen bleibt dort gerne auch mal das Fenster geöffnet. Das führt dazu, dass die Schreie der werdenden Mütter, die gerade in den Wehen liegen oder die Schmerzen der Niederkunft ertragen müssen, auch in der Nachbarschaft wahrgenommen werden.
Lärm wie bei einem Rockkonzert
Ein Anwohner akzeptiert das so nicht mehr. Mit einer Lärmbeschwerde will er im Quartier wieder für Ruhe sorgen. Das berichtet die «Zürichsee-Zeitung».
Der Dezibel-Pegel, der bei einer Geburt erreicht werden kann, ist in der Tat beachtlich. Eine schwedische Studie hat gezeigt, dass bei 61 untersuchten Arbeitsschichten im Gebärsaal insgesamt 50 Mal der kurzzeitige Grenzwert von 115 Dezibel überschritten wurde. Im Raum herrschten somit Zustände wie an einem Rockkonzert.
Den Ärzten und Hebammen kann der Geburtslärm zwar nicht erspart werden. Doch auf die Beschwerde des Nachbars hat man in Männedorf nun reagiert.
Für den Gebärsaal habe man jetzt Klimaanlage beschafft, sagt Martina Meyer von der Kommunikationsabteilung des Spitals zur Zeitung. Bedeutet: Die Fenster können nun auch bei heissen Temperaturen geschlossen bleiben. (cat)