Ewiger Lärmstreit in Oberdorf BL
Anwohner zofft sich mit Gemeinde wegen Fussballplatz

Seit Jahren klagt ein Anwohner in Oberdorf BL wegen Lärms auf dem anliegenden Sportplatz. Laut dem Gemeindepräsident hat er aber kein Recht auf absolute Ruhe.
Publiziert: 01.09.2020 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 09:41 Uhr
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Zu laut: Einem Anwohner ist der Sportplatz z'Hof in Oberdorf BL ein Dorn im Auge.
Foto: Google Streetview

Anpfiff! Die Fans des FC Oberdorf im Baselbiet jubeln. Spieler lachen. Das ist einem Anwohner des Sportplatzes z'Hof aber seit Jahren zu laut. Nun hat er erneut eine Lärmklage bei der Gemeinde eingereicht, berichtet die «Basler Zeitung».

Der Kunstrasenplatz ist ein breit diskutiertes Thema im Dorf. Seit 2015 flattern die Beschwerden regelmässig ein – der Antragsteller ist stets derselbe. Er wohnt direkt neben dem Platz, nervt sich seit Jahren über den Lärm. Zu Beginn hatte er noch einige Unterstützer.

Spiele nach 20 Uhr sind schon verboten

Das Debakel rief sogar die kantonalen Beamten auf den Platz – um Lärmmessungen durchzuführen. «Die Behörden kamen an einem Mittwoch», sagt Hansjörg Regenass, der Präsident des FC Oberdorf, der Zeitung. «Zufällig hatten wir an diesem Abend gerade ein Spiel.»

Tatsächlich wurde an diesem Abend der Lärmpegel überschritten. Und das hatte Folgen: So haben die Behörden im Jahr 2016 ein Spielverbot nach 20 Uhr auferlegt. «Es ist schade, aber wir können mit den Massnahmen leben», sagt Regenass. Nun sind erneute Schreiben und Beschwerden des Anwohners reingeflattert. Jetzt befürchtet man laut Regenass weitere Massnahmen gegen den Sportbetrieb.

Hecke als Lärmschutz mitfinanziert

Offenbar hat der Anwohner nämlich nicht genug Ruhe. «Der Antragsteller fordert, dass kein Spiel mehr auf dem Sportplatz z'Hof durchgeführt werden darf», sagt Gemeindepräsident Piero Grumelli. Aber: «Der Verein hat in Rücksprache mit der Gemeinde die Auflagen des Kantons umgesetzt und hält sie ein.»

Die Gemeinde sei dem Mann auch anderweitig entgegengekommen: Eine Hecke als Lärmschutz wurde mitfinanziert. Für die anhaltenden Beschwerden hat Grumelli also kein Verständnis: «Es gibt kein Recht auf absolute Ruhe zu jeder Tageszeit.» (szm)


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