Auf Kosten und an die Adresse eines Zürchers (24) bestellt eine unbekannte Person ein Zalando-Paket. Der Mann erstattet Anzeige bei der Polizei. Doch dann fällt ihm etwas ganz anderes auf: «Während dieses ganzen Dramas mit Zalando habe ich plötzlich bemerkt, dass ich überhaupt keine Post mehr bekomme», sagt er zu «ZüriToday».
Seltsam – denn seit fünf Jahren wohnt er in derselben Wohnung und hat den Briefkasten richtig beschriftet. Doch dann meldet sich die Polizei bei dem 24-Jährigen, weil sie ihm den Abschlussbericht im Fall Zalando nicht zustellen konnte. «Sie sagten mir, dass sie die Meldung erhielten, dass der Empfänger nicht ermittelbar sei», so der Zürcher.
Widersprüchliche Aussagen Kundendienst
Als auch eine Debitkarte nicht wie bestellt im Briefkasten landet, wendet sich der Mann an den Kundendienst der Post. Bei drei Anrufen an einem Tag erhält er drei verschiedene Antworten auf sein Anliegen.
Die erste Person am Telefon bestätigt ihm ein Problem mit seinem Konto. Ursache unklar. Beim zweiten Telefonat heisst es, dass alles in Ordnung sei. Schliesslich rät ihm eine Mitarbeiterin, sich einen Brief zu schicken – der wiederum ankommt.
Der Ursprung des Problems? Am 12. Oktober sei ein an den Zürcher adressierter Brief zurückgeschickt worden, erklärt die Post gegenüber «ZüriToday». Dies sei zum Beispiel der Fall, wenn eine Adresse falsch sei oder der Empfänger nicht mehr an diesem Ort wohne.
Als «unzustellbar» deklariert
Dann müsse mit dem betreffenden Zusteller abgeklärt werden, ob die Sendung irrtümlich zurückgestellt wurde – oder ob die Person umgezogen ist. «Bei dieser Überprüfung ist den Mitarbeitenden der Post leider ein Fehler passiert», räumt Post-Sprecherin Nathalie Dérobert gegenüber «ZüriToday» ein. Der Zürcher wurde als «unzustellbar» registriert.
Ab Ende Oktober wurden deshalb alle maschinell sortierten Briefe retourniert. Ein Lichtblick: Das Problem gilt ab dem 21. November als behoben – und der 24-Jährige sollte seither wieder Post in seinem Briefkasten haben. (gs)