Aufstand an der Uni Zürich! Am Montagmorgen haben einige Studenten im Hauptgebäude der Universität ihren Unmut geäussert.
Der Grund: Dort wo früher ein Kiosk günstigen Kaffee verkaufte, hat Anfang April eine neue Kaffee-Bar von Vicafé ihre Tore geöffnet. Nun ist an der Uni ein heisser Streit um den Preis der verbreitetsten Studierenden-Droge entbrannt.
Doppelter Espresso kostet jetzt 1.10 Franken mehr
Kostete ein doppelter Espresso am Kiosk bis vor kurzem noch 2.70 Franken, so müssen Studenten bei Vicafé neu 3.80 Franken lockermachen. Das sorgt für rote Köpfe bei einigen Studierenden. Einige von ihnen haben deshalb heute kurzerhand den Eingang zur Kaffee-Bar mit einem gelben Transparent versperrt. «Guter Kaffee, gutes Leben. Das soll es für alle geben», steht in dicken Buchstaben draufgeschrieben.
«Wir haben Angst vor einer weiteren Öffnung der Gastronomie der Uni für kommerzielle Ketten», sagt ein Vertreter des Studienplenums gegenüber der «Zürcher Studierendenzeitung». Die Preise nähmen zu, die Uni solle kein Ort für kommerzielle Bestreben sein. Auch das Mitspracherecht schwinde dahin.
Nicht alle sind gegen die neue Kaffeebar
Doch nicht nur Studenten sind sauer. Auch einige Mitarbeiter der Universität unterstützen die Protestaktion. «Der Kaffee ist zu teuer, und es gibt keine Löffel», klagt etwa eine Uni-Mitarbeiterin. Sie wäre mit der alten Cafeteria zufrieden gewesen. An die unzufriedenen Studenten richtet sie klare Worte: «Machen Sie weiter!»
Laut der «Zürcher Studierendenzeitung» bedauern auch die Mitarbeitenden der ZFV, die frühere Betreiberin des Kiosks, den Wechsel zu Vicafé. Auch sie finden den Kaffee zu teuer.
Es gibt aber auch positive Stimmen zum neuen Kaffee-Dealer. «Der Kaffee schmeckt super», sagt etwa ein Uni-Mitarbeiter. Der Anstieg der Preise störe ihn nur wenig. Sogar der Geschäftsführer von Vicafé, Ramon Schalch, war heute Morgen an der Uni, um mit den unzufriedenen Studenten den Dialog zu suchen. Zur Protestaktion sagt er: «Jeder hat das Recht, sich aufzuregen, ich werte nicht.»
Vicafé verkauft Kaffee 80 Rappen günstiger
Es gibt nebst den Gegnern des neuen Vicafés aber auch viele Studenten und Mitarbeiter, die sich ab dem neuen Angebot freuen. Sie können den Aufstand der unzufriedenen Studenten schwer nachvollziehen. Immerhin habe Vicafé bereits vor dem Einzug angekündigt, dass es den Kaffee um 80 Rappen billiger als in den Vicafé-Filialen ausserhalb der Hochschulen verkaufen würde.
Für diejenigen, denen das immer noch zu viel ist, ist in den Uni-Mensen weiterhin Kaffee zum alten, günstigeren Preis erhältlich. (ced)