Junge Tat am Weihnachtsmarkt – Aussteller ziehen sich zurück
Stand von Rechtsextremen-Chef sorgt für Eklat

Der Anführer der Jungen Tat hat einen Stand am Weihnachtsmarkt Hagenbuch ZH angemeldet. Mehrere Aussteller haben sich aus Protest zurückgezogen.
Publiziert: 29.11.2024 um 17:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2024 um 11:49 Uhr
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Manuel C. ist Gründer und Anführer der rechtsextremen Jungen Tat.

Auf einen Blick

  • Der Anführer der Jungen Tat will am Weihnachtsmarkt Zimtschnecken verkaufen
  • Im Organisationskomitee kams nun zum Eklat
  • Mindestens 3 von 14 Standbetreibern haben ihre Anmeldung zurückgezogen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Der Weihnachtsmarkt in Hagenbuch ZH soll ein besinnlicher Anlass werden. «Fangen Sie die vorweihnachtliche Stimmung auf unserem kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt ein», schreiben die Organisatoren in der Ankündigung.

Doch jetzt befürchten Hagenbucherinnen und Hagenbucher, dass es an den Weihnachtsständen in diesem Jahr nicht nur Glühwein und Öpfelchüechli gibt, sondern auch rechtsextreme Propaganda. Grund: Der Anführer der Jungen Tat, Manuel C.* (24), hat einen Stand angemeldet. Laut eigenen Angaben will er dort Getränke und Zimtschnecken verkaufen.

Gemeindepräsident gab grünes Licht

Mehrere Standbetreiber kaufen ihm das nicht ab. Sie glauben, dass die Junge Tat den Weihnachtsmarkt für Propaganda missbrauchen wird. Die Rechtsextremen sind bekannt für ihre öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) beobachtet die Gruppe, mehrere Mitglieder müssen sich 2025 wegen Rassendiskriminierung, Nötigung und Sachbeschädigung vor Gericht verantworten.

Offenbar eskalierte die Situation in den letzten Tagen bis hinauf zum Gemeindepräsidenten. Dieser gab dem Organisationskomitee grünes Licht. Der Rechtsextremen-Chef hat der Gemeinde versichert, dass an seinem Stand keine Flugblätter oder sonstiges Propagandamaterial verteilt werde.

«Kein Platz für Extremismus»

Daraufhin haben mindestens 3 der 14 Standbetreiber ihre Anmeldung aus Protest zurückgezogen. Auch im kleinen Organisationskomitee kam es wegen der Tolerierung von C. zu einem Abgang. «Ein Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders», sagt ein Involvierter zu Blick. «Für Extremismus hat es bei uns keinen Platz.»

Beim Organisationskomitee versteht man die Aufregung nicht. C. sei ein «sympathischer junger Herr», der sich mit seinem Stand in der Gemeinde engagieren wolle. Was er daneben mache, sei seine persönliche Sache. Man plädiere für gegenseitiges Verständnis. «Wir wollen einen friedlichen Weihnachtsmarkt.»

C. reagierte nicht auf eine Anfrage von Blick. Der international vernetzte Rechtsextremist wohnt seit einigen Jahren auf einem Bauernhof bei Hagenbuch. Das Haus ist so etwas wie die Schaltzentrale der Jungen Tat.

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