Der Zürcher Stadtrat soll die Bevölkerung vor übermässigem Motorenlärm schützen und dazu auch sogenannte Lärmblitzer einsetzen und testen. Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Postulat der Grünen mit 80 Ja- zu 32 Nein-Stimmen überwiesen.
Noch sind in der Schweiz Lärmblitzer nicht geregelt – doch unter anderem die Städte Genf und Lausanne setzen derartige Lärmmessgeräte, die mit einer Kamera kombiniert sind, bereits versuchsweise ein, wie Urs Riklin (Grüne) am Mittwochabend festhielt. Auch die Stadtpolizei Zürich solle nun die Möglichkeit erhalten, einen Pilotversuch durchzuführen.
Hohe Anforderungen für Verzeigungen
Denn während die Stadt viel in die Verkehrsberuhigung investiere, würden einige Autofahrer mutwillig Lärm produzieren, indem sie Motoren, Auspuffe, Auspuffklappen oder Soundmaschinen präparierten, hochtourig fahren oder extrem beschleunigen würden, heisst es im Postulat.
Der Motorenlärm und die weit herum hörbaren Knallgeräusche seien störend und würden vielen Einwohnerinnen und Einwohnern den Schlaf rauben. Die Verursacher zu ermitteln, sei aber aufwendig, und die Anforderungen, damit sie verzeigt werden können, seien hoch. Mit einem Versuch soll sich zeigen, ob Lärmblitzer hier Abhilfe schaffen könnten.
FDP und SVP dagegen
Das Postulat stiess im Gemeinderat auf breite Zustimmung: Lärm störe, wecke, mache krank, sagte etwa Roland Hohmann (Grüne). Die Stadt Zürich wolle und müsse leiser werden, ergänzte Patrick Hässig (GLP). Übermässiger Lärm, der die Bevölkerung störe, sei nicht tolerierbar.
Einzig FDP und SVP sprachen sich gegen den Vorstoss und gegen Lärmblitzer aus. Die Freisinnigen brachten unter anderem rechtsstaatliche Bedenken vor. Lärmblitzer könnten gar nicht eingesetzt werden - es brauche immer noch die Polizei, welche manipulierte Fahrzeuge kontrollieren müsse. (SDA)