Das Auto startet, schnell wird auf eine hohe Drehzahl beschleunigt. Laut heult der Motor auf und beim Gangwechsel kommen Knallgeräusche hinzu. Gerade im Kanton Zürich sorgen Autoposer für mächtig Ärger. Und kassieren dafür die Quittung. Rund 60 Fälle musste das Statthalteramt Bezirk Bülach zwischen Anfang 2022 und Oktober 2023 bearbeiten. Immer ging es um vermeidbaren Lärm im Strassenverkehr.
Darunter ein Nordmazedonier, der mit einem Lamborghini unterwegs war. Er wurde um 23 Uhr in Eglisau ZH angehalten. Durch unnötig starkes Beschleunigen habe er laute Knallgeräusche erzeugt, wie laut dem «Zürcher Unterländer» aus dem Strafbefehl hervorgeht. Die Folge: 300 Franken Busse plus Gebühren von 330 Franken.
500 Franken Busse für Ford Focus
Es muss aber nicht immer ein Sportwagen sein. So zeigte die Geräuschmessung bei einem Ford Focus einen Wert von 89 Dezibel bei 3759 Umdrehungen pro Minute – drei Dezibel mehr als erlaubt. Am Steuer des Ford Focus sass ein knapp 30-jähriger Schweizer, der kurz vor 19 Uhr in Glattbrugg aufgefallen war.
Mehr Autoposer
Bei der Kontrolle stelle sich heraus: Beim Ford Focus wurde ein Sportkatalysator und eine Auspuffanlage entdeckt. «Die Kombination der für sich gesehen legalen Teile bewirkte eine unzulässige erhöhte Geräuschemission», heisst es im Strafbefehl. Der Mann musste eine Busse von 500 Franken sowie Gebühren von 430 Franken bezahlen.
Unter den Posern auch ein Töff
Die gleiche Strafe erhielt ein 20-jähriger Schweizer, der nach 19 Uhr mit einem VW Golf bei Glattfelden ZH unterwegs war. Wegen massiver Geräuschentwicklung kontrollierte die Polizei den Mann. Dabei stellte sich heraus, dass das Motorsteuergerät manipuliert worden war. Dieses verursachte laute Knallgeräusche und entsprach nicht mehr den Vorschriften.
Doch auch wer im niedrigen Gang stark beschleunigt, verursacht vermeidbaren Lärm. Dass dies mit 250 Franken Busse und 250 Franken Gebühren bestraft werden kann, musste ein gut 20-jähriger Italiener am eigenen Leib erfahren. Er wurde mit seinem Audi nach 22.30 Uhr in Bülach erwischt.
Aber nicht nur Autos können unnötigen Lärm verursachen. Ein 24-jähriger Schweizer wurde mit seinem Motorrad zu einer Busse von 250 Franken und ebenso vielen Gebühren verurteilt. Er fuhr gegen 21.30 Uhr Richtung Glattpark. Dabei gab er immer wieder kurze, heftige Gasstösse ab, die laute Geräusche verursachten. Eine Kontrolle ergab, dass die Auspuffanlage manipuliert war. Die Gasstösse seien unnötig gewesen und dienten nur der Lärmerzeugung. (gs)