Am Samstag ist es wieder so weit. Nach zwei Jahren Corona-Pause wird rund um das Zürcher Seebecken wieder zu Techno-Beats getanzt und gefeiert – die Street Parade ist zurück.
Bis zu einer Million Besucher nehmen jeweils an der Veranstaltung teil. Das gigantische Festival erfordert einiges an Koordination.
Auch die Sicherheitsdienste von Schutz & Rettung stehen wieder im Einsatz. «Die Vorbereitungen in allen Bereichen von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) starten jeweils lange im Voraus», sagt Urs Eberle (63) von Schutz & Rettung zu Blick. Die Aufbereitungszeit bei der Logistik starte beispielsweise schon drei Monate vor dem Anlass.
Rund 500 Mitarbeiter von Schutz & Rettung im Einsatz
Die Dimensionen des Einsatzes alleine von Schutz & Rettung sind gigantisch. Über 18 Tonnen Material werden gebraucht, nur für den Materialtransport werden 16 Lastwagen und Fahrzeuge benötigt.
Hinzu kommen sechs Behandlungsstellen rund um das Seebecken, eine Notunterkunft, drei Boote für den raschen Transport von Verletzten über den See, 13 zusätzliche Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug und vier Zivilschutzfahrzeuge. Zudem koordiniert ein Einsatzstab im Hintergrund den Grossanlass, im Notfall könnten weitere Mittel bereitgestellt werden.
350 Personen werden bei Schutz & Rettung zusätzlich zu den regulär eingeteilten 150 Personen im Einsatz stehen. Eberle zu Blick: «Insgesamt sorgen an diesem Wochenende rund 500 Mitarbeitende von SRZ dafür, dass die tanzbegeisterten Menschen möglichst sicher feiern können und zugleich die reguläre Notfallgrundversorgung in der ganzen Stadt sichergestellt ist.»
Bei der letzten Street Parade 2019 seien rund 654 Behandlungen vorgenommen worden. Das seien zehn Prozent weniger als noch 2018. «Im Verhältnis zu der grossen Anzahl Besuchenden halten sich die Behandlungen in der Regel sehr in Grenzen», erklärt der SRZ-Sprecher.
Detektive in Zivil vor Ort
Wichtig sei aber, dass nebst Alkohol auch regelmässig Wasser sowie alkoholfreie Getränke konsumiert würden. «Ausserdem empfiehlt die Sanität von Schutz & Rettung Zürich aufgrund der Verletzungsgefahr durch Glasscherben das Tragen von festen, geschlossenen Schuhen. Besuchenden empfehlen wir zudem einen ausreichenden Sonnenschutz. Ebenso können die Teilnehmenden durch einen respektvollen und friedlichen Umgang zu einer sicheren Street Parade beitragen», so Eberle.
Auch die Stadtpolizei Zürich sei «wie jedes Jahr mit einem Grossaufgebot vor Ort», sagt Mediensprecherin Judith Hödl. «Nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser.» Wie viele Personen aufgeboten seien, kommuniziere man nicht öffentlich. Je nach Einsatzbeurteilung werde aber auch das Dispositiv angepasst.
Auf Langfinger sowie möglichen Drogenmissbrauch hat die Stadtpolizei ein besonderes Auge. «Neben den uniformierten Einsatzkräften werden auch Detektive in Zivil anwesend sein», bestätigt Hödl.
Innenstadt für Autos gesperrt
Autofahrer sollten sich am Samstag von der Innenstadt fernhalten, empfiehlt die Stadtpolizei Zürich. Bis Sonntagmorgen wird das gesamte Seebecken für den Autoverkehr gesperrt, die Autos werden umgeleitet.
Wer in der Stadt unterwegs ist, sollte unbedingt den öffentlichen Verkehr benutzen. Die Verkehrsbeschränkungen gelten laut der Polizei bis am Sonntagmorgen um circa 7 Uhr.
Die SBB stellen für den reibungslosen Ablauf knapp 20 Extrazüge bereit, die bis tief in die Nacht in die gesamte Schweiz fahren. In der Region Zürich fahren die Nacht-S-Bahnen und Busse bis 4 Uhr morgens, zudem sind auch die Trams und Busse in der Stadt mit einem Spezialfahrplan unterwegs. Vor der Reise sollte unbedingt der Onlinefahrplan konsultiert werden, empfehlen die SBB. (zis/jmh)