Flexible Fische
Im Zoo Zürich sind einige Arten «gender-fluid»

Während bei Säugetieren das Geschlecht durch die Gene bestimmt ist, sind Fische flexibler. Einige von ihnen, die auch im Zoo Zürich zu sehen sind, können im Erwachsenenalter das Geschlecht wechseln. Dies bringt ihnen Vorteile bei der Fortpflanzung.
Publiziert: 19.01.2022 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2022 um 11:52 Uhr
Flammen-Fahnenbarsche sind flexibel, was ihr Geschlecht betrifft. Auch andere Fischarten wandeln sich um, weil es ihnen Fortpflanzungsvorteile bringt.
Foto: Zoo Zürich

Die Wissenschaft ging lange davon aus, dass das Geschlecht - einmal festgelegt - fix ist. Dies trifft bei vielen Fischarten jedoch nicht zu. Beispiele von «gender-fluiden» Arten im Zoo Zürich sind etwa Falsche Clown-Anemonenfische, die vom Männchen zum Weibchen werden oder Flammen-Fahnenbarsche und Putzerfische, die sich von Weibchen zu Männchen wandeln.

Vorteile durch Anpassung des Geschlechts

Diese Umwandlung dauert nur wenige Tage oder Wochen. Dabei ändert der Fisch sein Verhalten, sein Aussehen und seine Anatomie. Auslöser dafür ist, dass sich das Tier einen Vorteil verschaffen möchte, wie der Zoo in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.

In Fischgruppen wie den Fahnenbarschen dominieren grosse, dominante und aggressive Männchen. Bei dieser Art ist die Umwandlung vom Weibchen zum Männchen sinnvoll: Wenn alle Fahnenbarsche ihr Leben als Weibchen beginnen, können sie sich alle mit dem dominanten Männchen fortpflanzen. Stirbt das dominante Männchen, übernimmt das grösste Weibchen seine Rolle und wandelt sich in ein Männchen um.

Auch monogame Fische sind flexibel

Bei monogam lebenden Fischen wie dem Clownfisch ist die Situation umgekehrt. Hier ist es von Vorteil, wenn das Weibchen gross ist, weil es dann mehr Eier legen kann. Stirbt das Weibchen, übernimmt ihr Partner ihre Rolle und das grösste verbleibende Männchen der Gruppe wird zum neuen Partner des neuen Weibchens.

Pragmatisch sind die Korallengrundeln, eine sehr sesshafte Fischart, die deswegen nur wenig potenzielle Partner hat. Hier können sich beide Geschlechter umwandeln. So ist immer garantiert, dass zwei beliebig aufeinander treffende Exemplare ein heterosexuelles Paar bilden und sich fortpflanzen können.

(SDA)

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