Die Wissenschaft ging lange davon aus, dass das Geschlecht - einmal festgelegt - fix ist. Dies trifft bei vielen Fischarten jedoch nicht zu. Beispiele von «gender-fluiden» Arten im Zoo Zürich sind etwa Falsche Clown-Anemonenfische, die vom Männchen zum Weibchen werden oder Flammen-Fahnenbarsche und Putzerfische, die sich von Weibchen zu Männchen wandeln.
Vorteile durch Anpassung des Geschlechts
Diese Umwandlung dauert nur wenige Tage oder Wochen. Dabei ändert der Fisch sein Verhalten, sein Aussehen und seine Anatomie. Auslöser dafür ist, dass sich das Tier einen Vorteil verschaffen möchte, wie der Zoo in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.
In Fischgruppen wie den Fahnenbarschen dominieren grosse, dominante und aggressive Männchen. Bei dieser Art ist die Umwandlung vom Weibchen zum Männchen sinnvoll: Wenn alle Fahnenbarsche ihr Leben als Weibchen beginnen, können sie sich alle mit dem dominanten Männchen fortpflanzen. Stirbt das dominante Männchen, übernimmt das grösste Weibchen seine Rolle und wandelt sich in ein Männchen um.
Auch monogame Fische sind flexibel
Bei monogam lebenden Fischen wie dem Clownfisch ist die Situation umgekehrt. Hier ist es von Vorteil, wenn das Weibchen gross ist, weil es dann mehr Eier legen kann. Stirbt das Weibchen, übernimmt ihr Partner ihre Rolle und das grösste verbleibende Männchen der Gruppe wird zum neuen Partner des neuen Weibchens.
Pragmatisch sind die Korallengrundeln, eine sehr sesshafte Fischart, die deswegen nur wenig potenzielle Partner hat. Hier können sich beide Geschlechter umwandeln. So ist immer garantiert, dass zwei beliebig aufeinander treffende Exemplare ein heterosexuelles Paar bilden und sich fortpflanzen können.
(SDA)