Das Leben von Albina V.* (†32) endete gewaltsam. Die zweifache Mutter wurde in der Nacht auf Samstag in ihrer Wohnung in Rapperswil-Jona mutmasslich von ihrem Ehemann Ardit V.* (35) getötet.
Der Mann hatte laut Mitteilung der Kantonspolizei St. Gallen nachts kurz nach 3 Uhr selber die Polizei gerufen und gesagt, er habe seine Frau schwer verletzt. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war die zweifache Mutter bereits tot. Die Polizei verhaftete den mutmasslichen Täter.
Gegenüber Blick zeigen sich die Bewohner des Mehrfamilienhauses, in dem die Tat geschah, schockiert: «Hier wohnen so viele Familien mit Kindern. Nie hätte ich gedacht, dass so etwas bei uns passieren kann», sagt eine Anwohnerin. «Es ist ein richtiger Schock für uns alle.»
«Die junge Frau war so lieb»
Drei Kinder waren laut Polizei in der Wohnung, als Albina V. durch die Hand ihres Ehemannes starb. Das Opfer hatte mit dem Täter einen Sohn im Primarschulalter und eine knapp einjährige Tochter. Zudem wohnte Ardit V.s Nichte im Teenageralter beim Ehepaar. Wie viel die Kinder von der Tat mitbekommen haben, ist noch unklar.
Albina V. war im Wohnblock sehr beliebt. «Die Familie ist erst im Januar eingezogen», erzählt eine Nachbarin (75), die oft mit Albina V. sprach. «Die junge Frau war so lieb. Sie hatte aber viel Arbeit, war immer in Eile.» Die 75-Jährige hatte wenige Tage vor Albinas Tod laute Stimmen aus der Wohnung gehört. «Sie stritten schon eine Woche vor der Tat. Der Mann schimpfte laut und aggressiv.» Sie macht sich Vorwürfe: «Hätte ich sie doch nur darauf angesprochen. Aber man will sich halt nicht einmischen. Wenn sie mir doch nur etwas gesagt hätte!»
Der Ehemann war der 75-Jährigen sehr lange nicht besonders sympathisch. «Die Frau war immer aufgestellt. Er dagegen hat kaum gelächelt und war kalt. Ausser einmal: Am Freitagmorgen. Da bin ich noch mit dem Ehepaar gemeinsam mit dem Lift runtergefahren. Er hat mir die Tür aufgehalten und war freundlich. Sie hatten den Kinderwagen dabei und gingen wahrscheinlich spazieren.»
«Ich hörte sie oft laut streiten»
Das Ehepaar hatte vor ihrem Umzug über zehn Jahre in der Altstadt von Rapperswil-Jona gewohnt. Ein Nachbar von dort erzählt: «Ich hörte sie oft laut streiten. Aber ich glaube nicht, dass sie sich trennen wollten. Der Mann war eigentlich ein Guter und sie hatten es gut zusammen.»
Zwei Brüder des Täters wohnen ebenfalls in Rapperswil-Jona. Der Nachbar aus der Altstadt glaubt, dass die Kinder nun vorerst bei einem von beiden leben. «Denn die Frau hatte keine Verwandten hier in der Schweiz», erzählt er.
Der genaue Tathergang und das Motiv werden von der Kantonspolizei St. Gallen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen abgeklärt. Zur Tatwaffe kann die Polizei noch keine Auskunft geben. «Aber es war keine Schusswaffe im Spiel», sagt Mediensprecher Florian Schneider zu Blick.
Vor dem Wohnblock hat jemand eine Kerze angezündet und Blumen niedergelegt.
*Namen geändert