Am Dienstagmorgen meldete GLP-Gemeinderat Ronny Siev (49) auf der Social-Media-Plattform X ein antisemitisches Graffiti unter der Kornhausbrücke im Zürcher Kreis 6. In seinem Post bat der Politikwissenschaftler die Stadtpolizei Zürich um die Entfernung des Graffitis. Dieses rief zur Auslöschung Israels auf.
Die Stadtpolizei hat Kenntnis vom Graffiti. Das bestätigte ein Sprecher auf Blick-Anfrage. «Das Graffiti wird entfernt», sagte er. Die Suche nach den Tätern läuft.
Anstieg von antisemitischen Straftaten in Zürich
Auf der Brückenmauer prangte der englische Satz «Vom Fluss bis zum Meer» sowie auf Arabisch die Forderung «Freies Palästina». Erstere Floskel ist sehr umstritten, denn sie fordert einen Staat Palästina, der vom Fluss Jordan im Osten bis zum Mittelmeer im Westen reicht. Ein Staat Israel, wie es ihn heute gibt, ist in diesem Fall nicht vorgesehen. Was bei der angestrebten Befreiung Palästinas mit den Juden passiert, die heute in Israel leben, wird offengelassen.
Stadt- und Kantonspolizei Zürich verzeichnen seit dem Hamas-Grossangriff auf Israel vom 7. Oktober einen Anstieg antisemitischer Straftaten. Zehn judenfeindliche Vergehen wurden, Stand vergangenen Freitag, seitdem von der Stadtpolizei Zürich verzeichnet. Meist handle es sich dabei um Graffitis, so der Stapo-Sprecher.
Die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz fürchtet um ihre Sicherheit. Blick weiss von mehreren jüdischen Personen, die sich seit einigen Tagen nicht mehr sicher fühlen. Auch in anderen Kantonen kam es schon zu Hass-Aktionen. (nad)