«Der Protest für ein Leben ohne dich»
So kam es zum Antrag mitten im 1.-Mai-Chaos in Zürich

Während am 1. Mai einige in der Sonne lagen, grillierten oder demonstrierten, hatte ein Mann in Zürich einen anderen Plan. Mit einem Banner und einem Ring bewaffnet, traute sich der Verliebte vor seiner Traumfrau auf die Knie — und landete prompt im Visier der Polizei.
Publiziert: 02.05.2024 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2024 um 09:31 Uhr
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Mitten im 1. Mai Trubel: Rita und Yigit verlobten sich am 1. Mai an der Zürcher Langstrasse.
Foto: Züri Today

Am Tag der Arbeit wurde auf den Zürcher Strassen fleissig demonstriert. Rund 11'000 Menschen waren am Mittwoch unterwegs, um bessere Löhne und tiefere Prämien einzufordern. Am Nachmittag gab es zudem eine Nachdemonstration im Langstrassenquartier. Dies führte zu Polizeieinsätzen der Stadt- und Kantonspolizei Zürich. 

Viele nutzten die Demonstrationen aus, um ihrem Ärger Luft zu machen. Einige Vermummte nutzten die Stimmung für Sachbeschädigungen. Versprayt wurden Schaufenster von Credit Suisse, UBS, Franz Carl Weber, Müller Drogeriemarkt und Läderach. An der Bahnhofstrasse wurde gemäss einer Mitteilung der Stadtpolizei eine Scheibe eingeworfen. Und mittendrin im 1. Mai-Trubel: Yigit und Rita.

Beamten wurden auf die Gruppe aufmerksam

Das junge Paar war für einen Kurzurlaub in Zürich, wie «Züri Today» berichtet. Yigit lebt in Istanbul, seine Freundin Rita kommt aus Neapel. Vor zwei Jahren kamen sie zusammen – und zwar am 1. Mai 2022. Der Türke hatte sich für das zweijährige Jubiläum etwas ganz Besonderes überlegt: An der Langstrasse um Ritas Hand anhalten.

Mit einem Banner mit der Aufschrift «Il protesto per la vita senza di te» — auf Deutsch «Der Protest für ein Leben ohne dich» — bereitete er seinen Heiratsantrag vor. Es sollte wie eine Protestaktion aussehen. Auch einige Freunde holte er sich dafür dazu. Das Problem: Es sah auch für die Polizei nach einer Protestaktion aus. Und so kamen einige Beamte direkt auf die Gruppe zu und wollte wissen, was hier los ist. 

Die Freunde des Paares kümmerten sich sofort um das Missverständnis — die Polizei liess Yigit gewähren. Und so konnte der Türke um die Hand seiner Liebsten anhalten. Mit Erfolg: Rita sagte «Ja». Die Szene war so rührend, dass sogar die Polizisten einige Glücksworte an das Paar richteten. (mgf)

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