Das Aus für das Zürcher Alba-Festival ist besiegelt. Am Donnerstag hatte der Regierungsrat die Bewilligung für das albanische Musikfestival in der Stadt Zürich mit Verweis auf die Corona-Situation widerrufen. Nur zwei Tage vor Festival-Beginn! Die Organisatoren versuchten vergeblich, sich dagegen zu wehren.
«Ich bin extrem enttäuscht», sagte Organisator Adem Morina am Nachmittag auf dem Zürcher Hardturm-Areal, während die Abbau-Arbeiten im Hintergrund schon liefen. Er fühle sich klar diskriminiert. Die Begründung des Zürcher Regierungsrats, wonach die albanische Community von Corona momentan besonders betroffen ist, lässt er nicht gelten. «Das 3G-Prinzip wäre konsequent umgesetzt worden.» Heisst: Am Festival wären nur Geimpfte, Getestete oder Genesene zugelassen gewesen.
Festival-Absage ist in Politik angekommen
FDP-Gemeinderat Perparim Avdili sprach an der Pressekonferenz dann auch von einer «skandalösen» Entscheidung des Regierungsrates. Dieser glaube offensichtlich nicht an die Wirkung der 3G-Regeln. Trotzdem könnten andere Grossveranstaltungen stattfinden.
Mit der Begründung des Regierungsrats, die offen auf die albanische Community zielt, werde zudem eine Bevölkerungsgruppe «stigmatisiert». Und weiter: «Man könnte mit dieser Begründung auch ein Schwingfest absagen, weil da viele SVPler sind und die sind auch oft nicht geimpft.»
Am Freitagvormittag hiess es auf den Social-Media-Seiten des Festivals noch: «Wir haben entschieden, gegen den aus unserer Sicht rechtlich nicht haltbaren Entscheid des Zürcher Regierungsrates juristisch vorzugehen und erwarten den Entscheid des Gerichts, ob wir das Festival durchführen können oder nicht, heute im Verlauf des Tages.»
Gericht schmettert Beschwerde ab
Die Antwort kam nur eine Stunde später – und sie fiel nicht so aus, wie es sich die Alba-Organisatoren erhofft hatten. «Ich kann Ihnen bestätigen, dass bei uns heute Vormittag ein Entscheid des Verwaltungsgerichts eingegangen ist, wonach eine Beschwerde des Festival-Veranstalters abgewiesen wurde», teilt die Zürcher Staatskanzlei mit. Die Alba-Leute hatten einen Antrag auf eine superprovisorische Aufhebung des Entscheids gestellt.
Der Zürcher Regierungsrat hatte den Bewilligungs-Rückzug am Donnerstag schriftlich begründet: «Die Belastung des Gesundheitswesens im Allgemeinen und der Intensivpflegestationen im Besonderen hat zugenommen und nähert sich der kritischen Grenze», hiess es am späten Donnerstagnachmittag.
Hinzu komme, dass sich das Alba-Festival «primär an eine stark betroffene Community richtet», schrieb die Regierung weiter. «Erkenntnisse aus dem Contact Tracing des Kantons Zürich wie auch das Update der Covid-Science-Task-Force zeigen, dass sich Ferienrückkehrer aus dem Balkan überdurchschnittlich oft mit Covid-19 infiziert haben.» (sac)