«Nach fünf Minuten Taxifahrt war er da!»
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Geburt in Zürcher Taxi:«Nach fünf Minuten Taxifahrt war er da!»

7x7-Taxi feiert mit Baby Fernando dritte Blitz-Geburt
«Die Fahrt ging keine fünf Minuten»

In Zürich kam Ende Juni auf dem Rücksitz eines Taxis innerhalb von fünf Minuten ein Baby zur Welt. Eine Seltenheit, würde man denken. Beim Taxi-Unternehmen 7x7 ist es schon die dritte Geburt. Die Eltern sind überwältigt und froh, dass Baby Fernando gesund ist.
Publiziert: 03.08.2022 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2022 um 08:09 Uhr
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Baby Fernando kam in einem 7x7-Taxi zur Welt.
Foto: Anja Wurm
Carla De-Vizzi

Beim Taxi-Unternehmen 7x7 ist Ende Juni während der Fahrt ein kleiner Bub zur Welt gekommen – wieder einmal. «Das ist bereits das dritte Baby, das in einem unserer Taxis geboren wurde», sagt llaria Galati (30), Sales Managerin bei 7x7 Taxi in Kloten ZH, zu Blick.

Die Eltern, Thomas (35) und Brenda Schinkels-Palacios (36), sind auch knappe vier Wochen nach der Geburt noch überwältigt: «Wir hätten uns nie träumen lassen, dass unser kleiner Fernando im Taxi zur Welt kommt», sagt die gebürtige Salvadorianerin.

Die Geburt kam völlig unerwartet. «Eigentlich waren wir auf dem Weg zur Schwangerschaftskontrolle», erzählt der gebürtige Deutsche. Fernando hätte nämlich erst in sieben Wochen zur Welt kommen sollen. Wir haben uns die Fahrt dementsprechend «etwas anders vorgestellt», so Schinkels.

So erlebte er die Geburt in seinem Fahrzeug
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Taxi-Fahrer Aschi Stutz:So erlebte er die Geburt in seinem Fahrzeug

Blitz-Geburt in fünf Minuten

Schon am Morgen früh klagte Brenda Schinkels-Palacios über Beschwerden. Da die Geburt jedoch noch nicht anstand, wartete das Paar vorerst ab. «Kurz vor 9.30 Uhr sind wir dann ins Taxi in Richtung Stadtspital Triemli gestiegen.» Und dann ging es Schlag auf Schlag, so Thomas Schinkels.

Die Wehen seien immer stärker geworden, und plötzlich war der kleine Fernando da. «Das waren keine fünf Minuten Fahrt», so der Pflegefachmann. Der Bub kam also nur ein paar Strassen von seinem Zuhause entfernt zur Welt.

Glücklicherweise sei seine Frau nicht alleine gewesen. «Meine Mutter war per Zufall gerade zu Besuch und war deshalb bei der Taxifahrt dabei.» Selbstverständlich habe sie, so gut es ging, geholfen.

Als das Baby da war, wusste auch der Taxi-Chauffeur nicht so recht, wie um ihn geschah. «Er drehte sich um und murmelte lediglich: ‹Baby ist da! Und mein Auto ...› », erzählt Brenda Schinkels-Palacios. Anschliessend rief das Paar die Ambulanz, und das Baby wurde im Zürcher Spital Triemli versorgt.

Ramona Crüzer (22), Verkaufskoordinatorin beim 7x7-Taxi-Unternehmen, nahm den Anruf des Chauffeurs, in dessen Auto das Baby geboren wurde, entgegen. «Als er mir von der Geburt erzählte, dachte ich zuerst, ich höre nicht richtig. Der Fahrer schien dennoch sehr gefasst zu sein», so Crüzer zu Blick. Selbstverständlich habe sie dann sofort die Reinigung des Fahrzeugs veranlasst.

Polizei-Eskorte für Taxi-Geburt

Taxi-Chauffeur Aschi Stutz (74) weiss, wie es ist, wenn auf dem Rücksitz ein Baby geboren wird – er ist der zweite «Taxi-Papi» von 7x7: Im April 2016 kam in seinem Taxi ein kleines Mädchen zur Welt.

«Ich hatte einen Fahrauftrag in Oberengstringen ZH. Als ich da ankam, sah ich einen Mann wild herumfuchteln und neben ihm seine Frau, die sich vor Schmerzen bereits zusammenkrümmte», sagt Stutz zu Blick.

Schnell hätten sie sich auf den Weg in die Geburtsklinik Kalkbreite gemacht. Währenddessen wurden die Wehen immer häufiger. Mitten auf der Europabrücke im Herzen von Zürich sei dann die Fruchtblase geplatzt. «Dann wusste ich: Jetzt müssen wir uns beeilen.» Stutz habe inzwischen auch die Polizei verständigt. «Ich sagte ihnen, dass ich eine Eskorte benötige. Denn es war Freitagabend, der Verkehr dicht», so Stutz.

«Das Auto sah dementsprechend aus»

Trotz Polizei-Eskorte verlor der Chauffeur aber das Rennen gegen die Zeit: Kurz vor der Klinik kam dann das Baby auf dem Rücksitz zur Welt. «Das Auto sah dementsprechend aus.»

Doch das sei zweitrangig. «Wenn man bei einem solch schönen Ereignis dabei sein darf, nimmt man die Sauerei gerne in Kauf.» Am Tag danach besuchte Aschi Stutz die Familie gar noch im Spital. «Das Paar war mir extrem dankbar und glücklich, dass alles gut gegangen ist.»

Thomas Schinkels sieht das gleich: «Wir sind einfach nur dankbar, dass Fernando gesund ist und alles reibungslos verlief.» Das sei nämlich nicht selbstverständlich: «Als Fernando da war, trug er immer noch die Nabelschnur. Zudem lief er auch etwas blau an, was uns Sorge bereitete.»

Wie sich dann im Spital herausstellte, sorgten sich die Eltern umsonst. Fernando war kerngesund. Da er jedoch einige Wochen zu früh zur Welt kam, musste Fernando noch zwei Wochen im Spital bleiben. Inzwischen ist die ganze Familie wieder zu Hause. Gemeinsam geniessen sie die Zeit zusammen.

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