20 Einsätze pro Tag
Zürcher Polizei wegen häuslicher Gewalt im Dauerstress

Insgesamt ist die Zahl der Straftaten im Kanton Zürich im vergangenen Jahr um rund neun Prozent gestiegen. Auch die Zahl der Delikte im Bereich der häuslichen Gewalt steigt an. Immerhin: Bei der Jugendkriminalität gibt es erfreuliche Nachrichten.
Publiziert: 27.03.2023 um 12:03 Uhr
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Die Zahl der Straftaten im Kanton Zürich stieg 2022 um 9 Prozent. (Symbolbild)
Foto: imago/McPHOTO
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Marian NadlerRedaktor News

«Die Massnahmen haben Wirkung gezeigt», freut sich Sicherheitsdirektor Mario Fehr mit Blick auf die Jugendkriminalität. Im vergangenen Jahr ist diese nach mehreren Jahren wieder zurückgegangen. Die Abnahme der Gesamtzahl jugendlicher Beschuldigter um 5 Prozent zeige, dass das Vorgehen der Kantonspolizei geeignet war, die Spitze in der Jugendkriminalität zu brechen – und nicht nur, wie in den letzten beiden Jahren, das Wachstum zu verlangsamen.

Im öffentlichen Raum, beispielsweise am Hauptbahnhof Zürich, wo zivile Patrouillen durch uniformierte Polizisten verstärkt wurden, ist es seit der Intensivierung der Polizeipräsenz zu weniger handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen. In anderen Bereichen ist die Lage allerdings weniger rosig.

Betrugsdelikte nehmen zu

Insgesamt ist die Anzahl der Straftaten im Kanton Zürich um rund neun Prozent gestiegen. Als Hauptgrund nennt die Kantonspolizei Zürich in einer Medienmitteilung die Zunahme von Diebstählen. Betrugsdelikte nahmen 2022 – ähnlich wie im Vorjahr – um rund zehn Prozent zu.

Ihre Zahl liegt mittlerweile 65 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre vor der Pandemie. Die Zunahme ergibt sich vor allem aus Betrügen mit digitalisierten Vorgehensweisen wie beispielsweise dem Betrug bei Käufen auf Kleinanzeigeplattformen (+28,9 Prozent), beim Online-Anlagebetrug (+34,4 Prozent) oder Telefonbetrug (+25 Prozent). «Die Digitalisierung der Gesellschaft eröffnet Kriminellen immer wieder neue Möglichkeiten», wie die Chefin Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, Christiane Lentjes Meili, erklärte.

Weiterhin viele E-Bike-Diebstähle

Der Bereich der häuslichen Gewalt hat die Polizistinnen und Polizisten auch 2022 vor grosse Herausforderungen gestellt. Sie mussten rund 20-mal pro Tag ausrücken. Bei jedem sechsten Fall wurden Schutzmassnahmen gemäss Gewaltschutzgesetz verfügt. «Auch hier bleibt die Priorität im laufenden Jahr in der polizeilichen Arbeit unverändert hoch», so Regierungsrat Mario Fehr.

Im Bereich der organisierten Kriminalität sei die Kriminalpolizei weiterhin «sehr aktiv», betonte die Chefin der Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, Christiane Lentjes Meili. Die Anzahl der Angriffe auf Beamte sei zurückgegangen, aber immer noch «besorgniserregend hoch».

Die Gewaltdelikte im öffentlichen Raum in der Stadt Zürich hätten zugenommen, erklärte Lentjes Meili. Und: Mehr als zwölfmal so viele E-Bikes wurden 2022 in der Stadt Zürich geklaut – im Vergleich zur ersten Erfassung 2014.

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