Drei Schweizer freuten sich im Juni auf ihre Malediven-Traumferien. Doch ihre Fluggesellschaft, die Edelweiss, annullierte den Flug.
Danach stritten die Betroffenen mit der Edelweiss um eine Ausgleichszahlung für den gestrichenen Flug. Mittlerweile entschädigte die Airline die Zürcher Passagierin Vanessa Glauser (57). Das Unternehmen überwies ihr 600 Euro. René Hunkeler (61) aus Brittnau AG, der in derselben Maschine hätte sitzen sollen, erhielt den Betrag nicht.
«Fühle mich ungerecht behandelt»
Verständlich, dass Hunkeler deswegen sagt: «Ich fühle mich ungerecht behandelt.» Auch Dani Rudolf (60) aus Zweidlen ZH hätte geplant, den Flieger am 3. Juni von Zürich nach Male zu nehmen. «Sie bezahlten mir und meiner Frau die Taxifahrt nach Hause und am nächsten Tag zurück zum Flughafen», sagt der Zürcher. «Ergibt 205 Franken Wegkosten. Die 600 Euro Ausgleichszahlung pro Person erhielten wir nicht.»
Drei Passagiere, drei unterschiedliche Behandlungen. Wie kann das sein? Edelweiss-Sprecher Andreas Meier erklärt Blick: «Die Forderung von Frau Glauser behandelten wir zuerst korrekt. Wir lehnten die Zahlung ab.» Bei einer erneuten Kontaktaufnahme sei aber das Datum «verdreht» worden – 6.3.2023 statt 3.6.2023.
«Wie es der Zufall will, wurde der Flug WK66 vom 6. März ebenfalls annulliert – damals aus operationellen Gründen», sagt der Sprecher. In so einem Fall werde eine Entschädigung bezahlt. «Die Flugnummer WK66 steht dabei immer für den Flug Zürich-Male – unabhängig vom Reisedatum.»
Edelweiss gibt Fehler zu
«Die Entschädigung an Frau Glauser erfolgte somit fälschlicherweise. Selbstverständlich werden wir diesen Betrag aber nicht zurückfordern.» Der Fall von René Hunkeler hingegen werde durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) geprüft.
Nicht das einzige Ärgernis rund um den annullierten Male-Flug im Juni für die drei Schweizer. Als sie am Check-in warten, nennt eine Swiss-Mitarbeiterin den Grund für den Ausfall. «Sie sagte, es handle sich um einen technischen Defekt am Flugzeug», erinnert sich Glauser.
Einige Stunden später guckt die Zürcherin auf der App «Flightradar24» nach. Und ist überrascht: «Ich sah, dass unsere Maschine, am selben Tag um 18.03 Uhr nach Punta Cana abflog. Zwei Stunden vor unserer regulären Abflugzeit.»
Edelweiss erklärt Ausfall
Glauser ist wütend: «Wieso kann die Maschine in die Dominikanische Republik fliegen, aber nicht nach Male? Von wegen technischer Defekt.» An ihre Traumdestination im Indischen Ozean schaffen es die drei aber doch noch: Am Tag darauf fliegen sie mit Emirates via Dubai nach Male.
Warum Edelweiss den Flug annullierte, erklärt Sprecher Meier: «Ein anderes unserer Flugzeuge musste in Zürich repariert werden und stand deshalb unerwartet nicht für den Flugbetrieb zur Verfügung. Dies heisst, uns fehlte in der Folge ein Langstreckenflugzeug, um alle für den 3. Juni geplanten Strecken bedienen zu können.» Und: «Da es von und nach Male genügend Umbuchungs-Alternativen und Platz gab, haben wir uns schliesslich entschieden, diesen Hin- und Rückflug zu annullieren.»