Mit dem Verkauf von Schutzmasken haben sich die zwei Zürcher Jungunternehmer Jascha R.* und Luca S.* (beide 23) eine goldene Nase verdient – und sich erstmal teure Protz-Autos gegönnt. Jetzt sprechen sie in der «NZZ» über ihren Profit aus der Krise.
Auf die Frage, ob man ein schlechtes Gewissen habe, von einer Pandemie zu profitieren, antwortet Jascha R.: «Im Gegenteil. Ich habe ein sehr gutes Gewissen. Ob es moralisch ist, überhaupt so viel Geld zu verdienen, ist eine andere Diskussion.»
Anzeige wegen Wucher
Für ihn sei relevant, dass dank ihnen «Millionen Ärzte, Pflegende, Polizisten und Feuerwehrleute geschützt» wurden. Die beiden Jungunternehmer beharren in dem Interview darauf, sich nicht als Krisenprofiteure zu sehen, sondern als Problemlöser. Zur Zeitung sagt Luca S.: «Wir sind aber nicht Unternehmer geworden, weil wir reich werden wollten, sondern weil uns das Lösen von Problemen gefällt.»
Bei der Zürcher Staatsanwaltschaft ist eine Anzeige wegen Wuchers gegen die Masken-Millionäre hängig. Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit Schutzmasken-Verkäufen der Emix Trading inzwischen eine Strafuntersuchung gegen Unbekannt eröffnet, wie die Medienstelle der «NZZ» bestätigt.
Protz-Autos während Corona-Krise im Land «unsensibel»
Die Jungunternehmer räumen ein, dass der Kauf der Protz-Autos «unsensibel» war, während das ganze Land mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kämpft. Doch den Vorwurf, sie seien durch Steuergelder reich geworden, lassen die Jungunternehmer nicht gelten.
Dazu sagt Jascha R.: «Zum Vorwurf, wir seien mit Steuergeldern reich geworden, muss man aber auch sagen, Dass wir nun in der Schweiz sehr viel Steuern bezahlt haben.» Den Firmensitz der Firma Emix haben die beiden 23-Jährigen ins steuergünstige Zug verlegt. (euc)