Mit dem Import aus China und dem Verkauf von Schutzmasken haben zwei Jungunternehmer richtig viel Geld verdient. So viel, dass es für den Kauf von Luxusautos der Marken Ferrari oder Bentley reichte. Das hat vielerorts Argwohn ausgelöst – etwa beim Luzerner SVP-Nationalrat Franz Grüter. Er hat eine Aufklärung der Angelegenheit gefordert. Und eine Antwort auf die Frage, wie es sein kann, dass sich zwei junge Männer über Nacht so bereichern konnten.
Einen Teil der Antwort liefert nun die «SonntagsZeitung» nach: Offenbar ist es den Tradern der Firma Emix gelungen, FFP2-Masken zum Beispiel an den Freistaat Bayern zu verkaufen – für 8.90 Euro das Stück.
Untersuchung soll Emix entlasten
Umgerechnet sind das deutlich über 9 Franken pro Maske – ein stolzer Preis. Wie stolz, das hat nun die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) genau angeschaut: «Der Stückpreis der von Emix Trading gelieferten Schutzmasken ist im Vergleich zu dem anderer Käufe vergleichsweise hoch», heisst es in der «SonntagsZeitung». Denn auch die Schweiz hat bei Emix eingekauft: Sowohl FFP2- als auch Hygienemasken – insgesamt 10,5 Millionen Stück.
«Wir begrüssen eine Untersuchung durch die EFK», sagt Peter Ackermann von Emix Trading gegenüber der Zeitung. Denn Emix habe zum Zeitpunkt des Angebots deutlich unter Marktpreisen offeriert. Die vom Bund im April budgetierten Preise lägen zum Teil bis zu einem Drittel über den Verkaufspreisen von Emix, heisst es weiter.
Klar ist: Mit den Preisen von heute lassen sich die Preise von Februar oder März nicht mehr vergleichen. Damals war die ganze Welt auf der Jagd nach Masken, entsprechend schossen die Preise in die Höhe. Heute sind die Lager vielerorts gut gefüllt, China liefert inzwischen schnell und günstig. Es gibt ein Überangebot an Masken, und das drückt den Preis. (koh)