Zeugin spricht über Messer-Angriff in Zürcher Transa-Filiale
«Der Angreifer wirkte wie unter Drogen»

Schockierende Messerattacke im Herzen Zürichs: Ein 28-jähriger Australier stach in einem Outdoor-Geschäft auf einen 41-Jährigen ein. Das schwer verletzte Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht, während der Täter vor Ort festgenommen wurde.
Publiziert: 18:16 Uhr
Der Transa-Flagshipstore an der Europaallee in Zürich. Ein 28-jähriger Australier betrat den Laden und stach laut Stadtpolizei Zürich unvermittelt auf einen 41-jährigen Kunden ein. Der wurde schwer verletzt.
Foto: Beat Michel

Auf einen Blick

  • Messerattacke in Zürcher Einkaufsmeile schockiert Passanten. Täter festgenommen
  • 28-jähriger Australier stach auf 41-jährigen Kunden ein
  • Opfer schwer verletzt, Täter wirkte unter Schock oder Drogen
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Beat MichelReporter

Der Schock bei den Angestellten und Passanten der Zürcher Europaallee sitzt tief. Am Samstagnachmittag kam es hier zu einer blutigen Messerattacke in einer Transa-Filiale. Kurz nach 16 Uhr am Samstag umstellten ein gutes Dutzend Einsatzfahrzeuge der Stadtpolizei Zürich die Einkaufsmeile. «Die Polizisten rannten und suchten offensichtlich jemanden», sagt Augenzeugin Sandra T.* gegenüber Blick. Sie arbeitet in Sichtweite des Flagship-Stores des Outdoor-Ausrüsters, wo sich die Tat ereignete. «Ich hatte Angst, dass gerade etwas richtig Gefährliches geschieht», sagt sie zu Blick.

Verlorener Blick und blasses Gesicht

Die Befürchtungen der Zürcherin bestätigen sich kurze Zeit später. Sanitäter transportierten einen bewegungslosen Mann auf der Bahre aus dem Transa, eingewickelt in eine goldene Thermofolie, und fuhren mit Blaulicht davon. Die Augenzeugin sah von ihrem Arbeitsplatz auch den Täter, als er abgeführt wurde. Sie sagt: «Der Angreifer war ein junger Mann und wirkte wie unter Schock oder Drogen, er hatte einen verlorenen Blick. Das Gesicht war kalkweiss.» Der Verhaftete habe sportlich elegant gewirkt, sagt Sandra T. «Der Mann trug ein schwarzes Hemd und schwarze Hosen. Er war nicht allzu gross.»

Die Polizei habe über 10 Minuten lang nach ihm gesucht, sagt die Augenzeugin. «Vermutlich hat er sich in einem andern Laden in der Passage versteckt», sagt sie. Sandra T. hat nach dem Einsatz mit einem Verkäufer von Transa gesprochen. Er habe gesehen, wie sich das Opfer mit der Hand hinten an den Hals gefasst habe und dann zu Boden gestürzt sei. Er habe dann sogleich den Notruf gewählt.

Ein weiterer Augenzeuge postete auf Reddit, dass er das Gleiche beobachtet habe. Er schreibt: «Ein Mann brach in der Nähe der Kassen zusammen. Danach wurden die Eingänge verriegelt, und die Sanitäter stellten Sichtschutzwände auf.»

Kein Hinweis auf Terror

Die Stadtpolizei Zürich teilte noch am Samstag mit, dass ein Mann, nachdem er den Laden betreten hatte, unvermittelt mit einer Stichwaffe auf einen 41-jährigen Kunden eingestochen hatte. Dieser musste in der Folge schwer verletzt durch die Sanität von Schutz & Rettung Zürich in ein Spital gebracht werden. Weiter schreibt die Stadtpolizei, dass eine Uniformpatrouille der alarmierten Stadtpolizei Zürich den mutmasslichen Täter, einen 28-jährigen Australier, vor Ort festnahm. Auf Anfrage sagte der Polizeisprecher Marc Surber am Sonntag lediglich, dass noch kein Hinweis auf ein terroristisches Motiv gefunden worden sei.

Weitere Angaben machen die Untersuchungsbehörden nicht. Die Ermittlungen zum Tathergang und den Hintergründen werden nun durch die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich geführt.

* Name bekannt
 

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