13,5 Millionen Franken. So viel soll die Erweiterung des Strandbads in Zug kosten. Damit die Besucher mehr Platz, mehr Schatten und mehr Ruhe haben. Der Kredit für das Projekt ist gesprochen – doch nicht alle sind damit glücklich, wie das Internetportal Zentralplus vermeldet.
Der Zuger SVP-Gemeinderat und Präsident der Geschäftsprüfungskommission (GPK), Philip C. Brunner hat bei der entsprechenden Kommissionssitzung gemutmasst, dass es sich um «das teuerste Strandbad Europas» handeln müsse. Die 13,5 Millionen sollen nämlich nicht genug sein. Mit Landerwerb und Wettbewerbskosten würden die Gesamtkosten mehr als 20 Millionen Franken betragen. «Für eine bereits bestehende Anlage, die nun grosszügig erweitert wird», wird Brunner zitiert.
Ufergestaltung macht Probleme
Das Problem sollen die wasserbautechnischen Massnahmen der neuen Ufergestaltung sein: «Aufgrund seiner Lage entfaltet der Zugersee je nach Wetterlage hohe dynamische Kräfte und Sturmwellen, die im Bereich des Strandbads mit entsprechenden Massnahmen und Verbauungen abgefangen werden müssen», sagt Brunner weiter.
Gegen die Erweiterung sprechen sich laut Bericht auch andere Exponenten der SVP aus. «Für dieses Geld könnte man fast ein Hallenbad bauen. Und dafür bestünde wirklich Bedarf», sagt der Zuger Gemeinderat Manfred Pircher. Ihm stösst besonders ein geplanter Sandstrand sauer auf: «Warum braucht es das? Nur weil sich einige Badegäste ein mediterranes Flair wünschen?»
«Wir haben die Gesamtkostenschätzung nicht geschönt»
Eliane Birchmeier ist aktuelle Bauherrin Zugs. Die FDP-Stadträtin sagt zum Sandstrand, dass die wasserbaulichen Befestigungsmassnahmen ohnehin gemacht werden müssten. Zudem stört sie sich an der Kritik, in Zug würde ein unnötiges Luxus-Objekt entstehen. «Die Gesamtkostenschätzung haben wir nicht geschönt. Vielmehr sind wir an die alleroberste Grenze gegangen. Wir hätten es unfair gefunden, wenn wir Kosten von 9,5 Millionen Franken veranschlagt hätten, diese jedoch letztlich viel höher ausgefallen wären», sagt sie zu Zentralplus. Man hoffe aber, dass das Projekt günstiger als geplant realisiert werden könne.
Ihre Argumente überzeugten mehr. Ein Rückweisungsantrag der SVP-Fraktion blieb erfolglos. Auch der Projektierungskredit wurde mit 29 zu 8 Stimmen genehmigt. Über den Baukredit soll im Januar 2023 entschieden werden.
Ob das auch so kommt, muss sich weisen. Ursprünglich war geplant, das Strandbad 2023 zu eröffnen, heisst es im Bericht. Später nannte die Stadt Zug das Jahr 2024 als Termin. Nun soll es 2025 werden. Analysen und Untersuchungen nach dem Kauf einer Wiese «hätten den Prozess etwas verzögert», sagt Bauchefin Birchmeier dazu. (vof)