Noch ist es ruhig: Gemächlich schweben derzeit zwei Seilbahnkabinen von Weggis in Richtung Rigi Kaltbad und wieder zurück. Doch die Anlage ist in die Jahre gekommen, 2027 läuft ihre Bewilligung aus.
Die Rigi Bahnen wollen sie durch eine Gondelbahn mit 21 Kabinen ersetzen. Mit der neuen Bahn könnten 800 Personen pro Stunden transportiert werden, bei Bedarf kann die Kapazität sogar verdoppelt werden.
Das Riesenprojekt ist aber vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Auch Naturschutzorganisationen wie Pro Natura und der WWF stemmen sich dagegen. Im Postkarten-Idyll kommt es deshalb nun zu einem regelrechten Kleinkrieg. Eigentlich wäre im Mai über das Projekt abgestimmt worden. Doch wie «Pilatus Today» nun berichtet, muss die Abstimmung verschoben werden. Der Grund: zu viele Einsprachen!
Wald für neue Bahn muss gerodet werden
Wie das Onlineportal schreibt, sind insgesamt 14 Einsprachen gegen das Projekt eingegangen. Die Gemeinde Weggis muss diese nun in den nächsten Wochen behandeln. Die Einsprachen seien nicht nur zahlreich, sondern auch komplex, wie es in einer Medienmitteilung der Gemeinde heisst. Der nächste Termin für die Abstimmung ist voraussichtlich September oder November 2022.
Kritisiert wird bei den Einsprachen vor allem, dass ein Teil des Schutzwaldes für die neue Bahn gerodet werden müsste – die Bäume müssten einem Seilbahnkorridor weichen. Die Gegner befürchten, dass gut sichtbare Schutzbauten als Ersatz her müssten.
Die Rigi Bahnen AG ist trotz des starken Gegenwindes zuversichtlich, das Projekt ins Ziel zu bringen. CEO Frederic Füssenich (47) sagte letzte Woche zu Blick: «Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission hat unser Projekt als genehmigungsfähig eingestuft. Das bestätigt unsere Pläne. Wir leben in einer Demokratie, Widerstände gehören zu jedem grossen Projekt.» (bra)