Um Stau-Wahnsinn zu beenden
Urner Politiker fordern Reservationssystem am Gotthard

Wer während der Ferienzeit durch den Gotthard will, braucht oft viel Geduld. Immer wieder kommt es zu langen Staus. Um den Warte-Wahnsinn zu beenden, denken Urner Politiker über ein Reservationssystem nach.
Publiziert: 05.04.2023 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2023 um 12:39 Uhr
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Gerade zur Ferienzeit staut es sich am Gotthard.
Foto: imago/Geisser

Jedes Jahr fahren unzählige Autos durch den Gotthard. Und das Nadelöhr in den Süden wird für manchen Lenker zur Geduldsprobe. Gerade in der Ferienzeit heisst es oft: lange warten. Manchmal zwei Stunden und mehr. So auch letzten Samstag. Der Oster-Reiseverkehr sorgte für einen langen Stau. Zur Spitzenzeit war die Blechlawine auf eine Länge von 15 Kilometern angewachsen. Diese Woche werden sogar neue Rekordwerte erwartet.

Um den Warte-Wahnsinn zu entschärfen, fordern sämtliche Politiker im Urner Parlament, dass der Kanton endlich handelt und ein Reservationssystem einführt. Das berichtet SRF.

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Konkret würde das bedeuten: Jeder Autofahrer wählt ein bestimmtes Zeitfenster, in dem er durch den Tunnel fahren kann – und zwar ohne zu warten und gratis. Hierfür müssten sich die Lenker einfach vor der Fahrt für eine bestimmte Zeit entscheiden. Wer zu spät kommt, muss warten.

Idee für Lastwagen wurde verworfen

Mit diesem Konzept soll sich das enorme Verkehrsaufkommen besser verteilen. Denn: Es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen pro Zeitfenster. Klingt zwar einfach, die Umsetzung dürfte aber alles andere als simpel sein. Bereits in der Vergangenheit wurde für Lastwagen ein solches System vorgeschlagen, dann aber doch nicht umgesetzt.

Rein rechtlich ist solch ein System durchaus möglich. Allerdings nur so lange die Plätze auch tatsächlich kostenlos gebucht werden können und nicht versteigert und verkauft werden.

Höchstgeschwindigkeit wird reduziert

Derweil testet die Arbeitsgruppe Staumanagement Uri neue Massnahmen über die Ostertage: Bei Stau am Gotthard werden weitere Einfahrten geschlossen und die Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn wird reduziert.

Unter anderem wird ab einem acht Kilometer langen Stau auf der A2 und der A4 die zulässige Höchstgeschwindigkeit reduziert. Mit der Beschränkung auf Tempo 80 wird das Ziel verfolgt, «den Reiseverkehr in Richtung Süden weniger schnell in den Kanton Uri zu führen, um so die Belastung im Kanton zu senken».

Für den Sommerreiseverkehr und die Zeit danach werden weitere Massnahmen erarbeitet, die das Kantonsstrassennetz betreffen, wie die Arbeitsgruppe Staumanagement Uri weiter mitteilte. (jmh/SDA)


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