In den vergangenen Tagen wurde der März zum April – zumindest wettertechnisch. Sonnenschein wechselte sich mit trübem Wetter und Wind ab. Macht das Wetter den Osterferien einen Strich durch die Rechnung?
Vermutlich ja, sagt Roger Perret (56) von Meteo News zu Blick: «Am Gründonnerstag und Karfreitag erwartet uns im Norden ein Sonnen-Wolken-Mix. Die Temperaturen liegen zwischen 12 und 14 Grad. Eventuell könne es auch zu Niederschlägen kommen, das lässt sich aber mit den gegenwärtigen Modellen noch nicht voraussagen.» Was klar ist: Schnee an Ostern wird es im Flachland nicht geben.
Wer Sonne tanken will, muss wohl eine Autofahrt in Kauf nehmen. Im Süden werde das Wetter besser: «Im Tessin bleibt es trocken, mit milden Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad und Sonnenschein», sagt Perret
Es droht Verkehrs-Chaos
Momentan sieht es danach aus, dass es im Tessin nicht regnen wird. Wie sich die Lage am Ostersonn- und Montag entwickelt, könne man laut Meteorologe Perret aktuell noch nicht bestimmen. «Momentan kann man aus den Modellen verschiedene Szenarien ableiten, von sehr wechselhaftem Wetter bis hin zu einem schönen Osterwochenende.»
Die Fahrt in den Süden dürfte sich also aus wettertechnischer Sicht lohnen. Nur: Verkehrstechnisch drohen Horrortage. Im vergangenen Jahr verzeichnete der TCS an Ostern den zweitlängsten Stau seit der Eröffnung des Gotthard-Tunnels 1980. Der Höhepunkt des Staus war am Karfreitag mit 22 Kilometern und dreieinhalb Stunden Wartezeit in Richtung Süden.
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Nun zeigen die TCS-Modelle: Dieses Jahr könnte es erneut zu einem Rekord-Blechstau vor dem Gotthard kommen! In diesem Jahr fällt der Beginn der Frühlingsferien in den meisten Kantonen auf das Osterwochenende, dies könnte laut dem TCS in diesem Jahr erneut zu Spitzenwerten vor dem Gotthard-Nordportal führen.
Die grösste Reisewelle wird laut dem TCS am Gründonnerstag zwischen 12 Uhr und Mitternacht erwartet. Wer erst in der Nacht auf Karfreitag losfährt, dürfte zwar schneller durchkommen, ohne Stau gehts aber nicht. «In der Nacht auf Karfreitag wird sich der Stau vor dem Nordportal in Göschenen höchstwahrscheinlich gar nie auflösen», so der TCS.
Auch am Karfreitag selbst seien vermutlich starke Nerven gefragt. «Erst nach 20 Uhr dürfte sich der Stau auf der Alpen-Nordseite langsam wieder auflösen», so der TCS.
Auf der Rückfahrt Richtung Norden droht indes am Ostermontag die längste Wartezeit. Der TCS empfiehlt, am frühen Vormittag oder erst nach 22 Uhr zurückzufahren.
Um die Mega-Blechlawine zu bekämpfen, hat der Kanton Uri bereits angekündigt, verschiedene Massnahmen gegen den Stau zu testen. Damit soll verhindert werden, dass Autofahrer von der Autobahn auf die kantonalen Strassen ausweichen und diese belasten und verstopfen.