Kurioser Zwischenfall im Kloster Einsiedeln
Asylsuchender (17) zieht die Schwarze Madonna aus

Ein Jugendlicher hat am Samstag die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln vor entsetzten Pilgern entkleidet. Das Kloster bedauert den Vorfall zutiefst und ruft zum gemeinsamen Gebet auf. Der Täter wurde in eine medizinische Institution gebracht.
Publiziert: 16:29 Uhr
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Aktualisiert: vor 39 Minuten
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Am Samstagnachmittag ereignete sich im Kloster Einsiedeln ein kurioser Zwischenfall.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Ein 17-jähriger Asylsuchender hat die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln entkleidet
  • Die Figur trug einen leichten Schaden davon
  • Die Polizei hat den Täter in eine medizinische Institution gebracht. Sein Motiv ist noch unklar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HengyRedaktor News

Sie ist das Ziel unzähliger Wallfahrer, die ihre vielfältigen Anliegen vor Gott tragen wollen: Die Schwarze Madonna in der Gnadenkapelle des Klosters Einsiedeln im Kanton Schwyz. 

Am Samstagnachmittag dürfte sich aber so mancher Klosterbesucher im falschen Film gewähnt haben. Denn: In Gegenwart vieler betender Pilgerinnen und Pilger entkleidete eine verwirrte Person gewaltsam die 117 cm hohe schlanke Marienfigur aus Lindenholz. 

Dabei nahm das vielverehrte Gnadenbild aus dem 15. Jahrhundert leichten Schaden. «Wir sind dankbar, dass dabei nicht noch mehr passiert ist und vor allem keine Personen zu Schaden gekommen sind», schreibt die Klosterleitung in einer Mitteilung. 

Jugendlicher liess sich ruhig abführen

Offenbar ist ein 17-jähriger Asylsuchender für die Tat verantwortlich. Das Motiv des Jugendlichen wird derzeit noch abgeklärt. Wie der «Tages Anzeiger» berichtet, habe der Jugendliche das Kloster gegen 15 Uhr betreten, die Schwarze Madonna entkleidet, auf sie eingeschlagen und sich schliesslich deren Krone auf den Kopf gesetzt.

Wenig später sei die Polizei mit Blaulicht vorgefahren und habe den geistig verwirrten Täter mitgenommen. Er habe sich ganz ruhig abführen lassen. «Die Person wurde in eine medizinische Institution gebracht», sagte der Schwyzer Polizeisprecher Roman Gisler gegenüber dem «Boten der Urschweiz».

«Wir bedauern diesen Vorfall zutiefst und denken an die vielen Menschen, die vor Ort in ihren religiösen Gefühlen verletzt worden sind. Unsere Gebete und Gedanken sind bei ihnen, wie auch bei der von der Polizei in Gewahrsam genommenen Person», schreibt derweil das Kloster. Man bedanke sich bei der sehr schnell vor Ort eingetroffenen Polizei sowie mehreren in der Kirche anwesenden Personen für ihr beherztes und umsichtiges Eingreifen.

Das Ereignis werde nun als Anlass zum Gebet genommen. In diesem Sinne werde das Rosenkranzgebet am Sonntagabend besonders gestaltet werden.


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