Kampf gegen Autolärm
Schwyzer Familien stellen falsche Radar-Anlagen auf

Die Anwohner in Bennau im Kanton Schwyz ärgern sich massiv ab dem Verkehrslärm. Deshalb montierten sie kurzerhand falsche Blitzkästen.
Publiziert: 21.04.2022 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2022 um 17:14 Uhr
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Entlang der Schwyzerstrasse in Bennau SZ stehen auf einer Strecke von 280 Metern drei Radaranlagen. Zwei davon sind aber nicht echt. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Entlang der Schwyzerstrasse im Dorf Bennau, das zur Gemeinde Einsiedeln SZ gehört, stehen drei Blitzkästen. Und zwar auf einer Strecke von bloss 280 Metern, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Zwei davon sind aber nicht echt. Nur derjenige an der Busstation Schwyzerbrugg blitzt tatsächlich Schnellfahrer.

Dahinter steckt kein Bubenstreich, sondern verärgerte Anwohner. Die Initianten der Aktion hätten ihren Falsch-Radar gar selbst gebastelt, schreibt die Zeitung weiter.

Der Grund für die Wut und den Aktionismus: Die Anwohner sind erbost über das Verkehrsaufkommen auf der Schwyzerstrasse. Und die Familie, die den Einfall mit den Falsch-Radaren hatte, sagt auch klar, dass der Verkehrslärm eine «Zumutung» sei. Die Behörden und der Kanton würden nichts gegen den Lärm-Frust unternehmen, heisst es weiter – und zwar «seit Jahren». Daher kam die Idee mit den falschen Blitzern.

Anwohner hätten ein Baugesuch einreichen müssen

Eigentlich war es mal drei Fake-Radargeräte. «Doch die dritte involvierte Familie hat dem Druck der Polizei nachgegeben und die Vorrichtung wieder abgebaut», erklärt die Initianten-Familie weiter.

Die Kantonspolizei Schwyz selbst sagt wiederum, sie stehe «mit den Verantwortlichen in Kontakt». Es würden «rechtliche Abklärungen» laufen, wird die Polizei in der «Luzerner Zeitung» zitiert. Für die Fake-Radare hätten die Anwohner allenfalls ein Baugesuch einreichen müssen, bevor man die Kästen einfach montiert.

Illegal seien die falschen Radar-Anlagen jedoch nicht – vorausgesetzt, der Verkehr werde nicht behindert und man habe weiterhin freie Sicht. Gar keine Ahnung vom Vorfall habe seinerseits der Bezirk Einsiedeln. Die volle Zustimmung haben die Familien aber offenbar nicht. Beide Alibi-Blitzer wurden bereits beschmiert. Und zwar mit dem Schriftzug «Fake», also «falsch». (nl)

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