Ende des vergangenen Jahres konnte sich eine Frau (24) aus der Deutschschweiz plötzlich nicht mehr in ihren Snapchat-Account einloggen. Jemand hatte ihr Passwort geändert. Doch damit nicht genug: Intime Aufnahmen aus ihrem privaten Snapchat-Ordner waren öffentlich einsehbar.
Zeitgleich kontaktierte der Hacker ihre Follower. Diverse gestohlene Nacktfotos und -Videos der jungen Dame stünden zum Verkauf. Über den brisanten Fall berichtete der «Bote der Urschweiz» am Freitag.
4800 Franken Busse
Die Frau wandte sich an die Polizei, diese machte den Täter schnell aus. Es handelte sich um einen Mann (20) aus Einsiedeln SZ. Seine digitalen Fussspuren hatten ihn verraten. Er hatte die pikanten Dateien tatsächlich zum Kauf angeboten. 4900 Franken nahm er so ein.
Bei der Befragung gab der Täter an, sein Lehrlingslohn habe nicht ausgereicht, um seine Spielsucht zu finanzieren. Knapp 4800 Franken Busse samt Verfahrenskosten muss er nun wegen «unbefugten Eindringens in ein Datenverarbeitungssystem» und «unbefugter Datenbeschaffung» blechen. Das geht laut dem «Boten» aus dem Strafbefehl hervor.
Arglosigkeit rächt sich
Der Einsiedler und sein späteres Opfer hatten sich 2020 kennengelernt. Die junge Frau hatte ein technisches Problem mit ihrem Snapchat-Account, der junge Mann hatte seine Hilfe angeboten. Ohne weiter nachzudenken, gab sie ihr Passwort heraus.
Zwei Jahre später rächte sich die Arglosigkeit der 24-Jährigen. Die Freundschaft bestand nicht mehr. Der Lehrling meldete sich erneut auf dem Account an und die Tat nahm ihren Lauf. (nad)