In der Lutz Hütte wird ohne Zertifikat gefeiert
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Ganz legal:In der Lutz Hütte wird ohne Zertifikat gefeiert

Ohne Zertifikat, aber legal: Lutz-Hütte in Sattel SZ feiert trotz Corona
Hier geht das Gaudi weiter

Mit dem Zelt-Trick umgeht eine Bar in Sattel SZ die Zertifikatspflicht und veranstaltet Partys, die für ungeimpfte und ungetestete Gäste frei zugänglich sind. Das Gaudi ist behördlich bewilligt und ganz legal.
Publiziert: 18.12.2021 um 01:34 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2021 um 13:12 Uhr
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Mit dem Zelt-Trick umgeht eine Bar in Sattel die Zertifikatspflicht und veranstaltet Partys, die für ungeimpfte und ungetestete Gäste frei zugänglich sind.
Céline Trachsel

Diese Partyfotos irritieren: Während die 14-Tage-Inzidenz in den Hotspot-Kantonen Schwyz, Thurgau, Obwalden und beiden Appenzell über 2000 liegt und die Schwyzer Spitäler von einem dramatischen Anstieg von Corona-Patienten sprechen, wird in Sattel SZ fröhlich gefeiert. Partygänger sitzen dicht an dicht und trinken Bier. Männer und Frauen tanzen auf der Tanzfläche und auf den Tischen. Und alles ohne Covid-Zertifikat.

Jeden Donnerstag ist Fünfliberabend im Festzelt, das vor der Lutz-Hütte an der Talstation der Gondelbahn Sattel-Hochstuckli aufgestellt ist. Die Partys sind gut besucht. Und auch ungeimpfte, ungetestete Personen haben Zutritt.

Party im Zelt gilt als Freiluft-Veranstaltung

Wie ist das mitten in der fünften Corona-Welle bei all den Verschärfungen möglich? Laut den Regeln des BAG dürfen Outdoor-Veranstaltungen mit weniger als 300 Personen ohne Zertifikatspflicht durchgeführt werden. Solange die Party als Freiluftveranstaltung gilt, brauchts kein 3G.

Die Feste im Lutz-Hütten-Zelt muss die Gemeinde jeweils bewilligen. «Das ist dann so ein A4-Blatt mit Auflagen, und ich unterschreibe das», sagt Gemeindepräsident Adolf Lüönd-Diener (74) zu Blick. «Für die Kontrolle sind aber Gesundheitsamt und Polizei zuständig, nicht die Gemeinde.» Er habe sich das Festzelt tagsüber mal angesehen, erzählt Lüönd: «Das war gut gemacht, sie hatten auch Plexiglas-Scheiben.»

Für ihn sind die Auflagen scharf genug. «Wenn die Abstände eingehalten werden, verlangen wir kein Zertifikat.» Er sei eben «für die Jungen», so der 74-Jährige. «Man kann nicht immer sagen: ‹Es geht nicht.›»

Gäste haben die Zeltwände geschlossen – jetzt hats Schlösser dran

Auch die Organisatoren sagen zu Blick: Es ist alles legal. «Wir müssen 50 Prozent des Zelts offen lassen – und das tun wir. Jeweils eine kurze und eine lange Seite bleibt geöffnet», sagt Lutz-Inhaberin Andrea B.* (37). Allerdings sei es auch schon vorgekommen, dass die Gäste die Zeltwände wieder geschlossen hätten. «Dieses Problem haben wir nun mit der Befestigung von Schlössern und Ketten geregelt.»

Im Zelt sei der Luftdurchzug gut zu spüren. «Wir versuchen zu heizen, zudem hat es Felle und Decken, und wir verkaufen Mützen», so die Inhaberin. Die Polizei kontrolliere fast jedes Wochenende. «Sie sind sehr streng mit uns. Es gab schon Diskussionen um die Umsetzung der Massnahmen, aber wir haben uns immer geeinigt.»

Andrea B. betont: Die Lutz-Hütten-Crew gehöre nicht in die Skeptiker-Ecke, sie machen die zertifikatsfreien Partys aus wirtschaftlichen Gründen. «Wir haben uns einfach die Frage gestellt, was rechtlich möglich ist. Denn wir haben festgestellt, dass es ein grosses Bedürfnis ist, dass die Jungen noch einen Ort haben, wo sie ohne Auflagen soziale Kontakte pflegen können.»

*Name bekannt

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