Wenn es still wird im Luzerner Bellerive-Quartier, ist es plötzlich zu hören. Ein seltsames Brummen. Mal leiser, mal lauter. Aber es ist da. Seit Jahren raubt es den Anwohnern den Schlaf.
Darunter auch Loris Mainardi. Er ist mit seinen Nerven am Ende. «In der DDR hat man Personen auf diese Art und Weise gefoltert», schimpft er laut dem Newsportal Zentralplus über das Geräusch. Eine weitere Anwohnerin stimmt ihm zu: «Besonders nachts, wenn die Geräuschkulisse generell abklingt, stört das Summen meine Ruhe.»
Immer wieder gehen deshalb Anwohner auf Spurensuche. Auch Experten wurden schon zurate gezogen. Wo kommt dieser Ton nur her? Bislang ist das Rätsel nicht gelöst. Nur so viel: «Es handelt sich um den Ton Es mit 77 Hertz», wie Mainardi sagt. Das hätten mehrere Betroffene gemessen. Es sei kein Hirngespinst. «Das Geräusch kann unmöglich eine Einbildung sein.»
Stadt konnte Geräusch nicht feststellen
Er glaubt, dass eine Wärmepumpe die Quelle des seltsamen Brummens ist. Es dürfte sich dabei um eine grosse Maschine handeln und keine kleine Wärmepumpe eines Hauses. Mainardi hat schon einen konkreten Verdacht: «Vor einigen Jahren wurde beim Verkehrshaus eine grosse Wärmepumpenanlage installiert, diese hätte die Kapazität, um grossräumig für solche Geräusche zu sorgen.»
Die Stadt Luzern weiss von dem rätselhaften Brummen. 2020 wurde die Situation untersucht. «Bei unserem Besuch der Liegenschaft konnte jedoch der störende Schall nicht wahrgenommen und folglich auch nicht identifiziert werden. Der Schall schien aus unserer Sicht am besagten Ort entweder nicht vorhanden oder aber sehr leise zu sein», sagt Peter Schmidli, Bereichsleiter Energie, Klimaschutz und Luftreinhaltung des Umweltschutzes der Stadt Luzern, zu Zentralplus.
Dabei waren die Meldungen über den Lärm kein Einzelfall. Doch die Nachforschungen kamen zu keinem Ergebnis. Als Experten Anfang 2024 erneut hinhörten, konnten sie schliesslich das Geräusch feststellen. Was dahintersteckt, ist aber nach wie vor ein Rätsel.