Sie gingen immer gleich vor. Ein Ehepaar aus Bosnien-Herzegowina bestellte online die verschiedensten Dinge – auf falsche Namen. Und unter Angabe falscher Telefonnummern. Liefern liessen sich die beiden die Ware in leerstehende Wohnungen in der Innerschweiz: Die Briefkästen beschrifteten sie entsprechend, mit den Abholungseinladungen erschlichen sie sich dann bei der Post und bei anderen Zustellern die Produkte. Das alles taten sie jeweils, ohne zu zahlen.
Laut einer Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft Luzern vom Mittwoch geht es um rund 2220 Bestellungen bei 25 Onlineshops von 2019 bis 2022. Insgesamt sollen die mutmasslichen Betrüger fast 5000 Produkte ergaunert haben.
Ermittler stellen 1500 Produkte sicher
Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Bei Hausdurchsuchungen fanden die Ermittler 1500 Produkte. Der Mitteilung zufolge hat das Ehepaar die meisten Waren weiterverkauft, manches auch verschenkt. Die Behörden haben sechs Personen wegen Hehlerei angezeigt, die Produkte weiterverkauften – demnach hatte das Paar noch vier Komplizen.
Das Ehepaar aus Bosnien und Herzegowina wurde schon im vergangenen Frühjahr festgenommen. Der Mann ist in Untersuchungshaft. Bereits 2015 und 2017 waren die Eheleute wegen betrügerischer Bestellungen festgenommen worden. (tva)