Man kann nur erahnen, durch welche Abgründe Tanja P.* (36) gerade geht. Ihre drei Kinder, zwei Mädchen (†6 und †7) und ein Bub (†9), sind im Flammeninferno von Escholzmatt LU gestorben. Ihre Familie: in einer verhängnisvollen Nacht ausgelöscht. Jetzt hat sich Tanja P. auf Facebook gemeldet.
Es ist nur ein Bild, das am Dienstagmittag auf dem Facebook-Profil der trauernden Mutter hochgeladen wurde. Zu sehen: Zwei Hände, die in völliger Dunkelheit eine Kerze halten – einen Text dazu gibt es nicht.
Die Facebook-Meldung hat Hunderte Trauerbekundungen ausgelöst: «Es gibt keine Worte für das Geschehene. Ich wünsche euch ganz viel Kraft. Tief berührt möchte ich mein Mitgefühl aussprechen», schreibt jemand. Oder: «Niemand kann deine unerträglichen körperlichen und vor allem seelischen Schmerzen nachempfinden.» Im Minutentakt erscheinen neue Mitteilungen, in denen die Menschen ihrer Trauer und ihrem Schock Ausdruck verleihen.
Keine neuen Informationen zum Zustand der Erwachsenen
Laut der Luzerner Polizei haben Tanja P., ihr neuer Partner (43) und der Vater (38) der verstorbenen Kinder beim Feuer teilweise erhebliche Verletzungen erlitten. Wie es ihnen aktuell geht, kann die Polizei auf Nachfrage von Blick nicht sagen.
Das Feuer war in der Nacht auf Montag in einem alten Bauernhaus in der Gemeinde Escholzmatt-Marbach LU im Ortsteil Wiggen ausgebrochen. Als die Rettungskräfte gegen 1.20 Uhr in der Nacht eintrafen, loderten die Flammen bereits meterhoch.
Wegen der Einsturzgefahr des Gebäudes war es der Feuerwehr in der Nacht jedoch nicht möglich, das Haus zu betreten und die Kinder zu suchen. «Das ist ein altes Bauernhaus, das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet», bestätigte Godi Studer, Kommandant Feuerwehr Escholzmatt-Marbach, gegenüber Blick. Dass man die Kinder nicht umgehend habe suchen können, sei für die Feuerwehr «sehr belastend».
* Name geändert