Die Reuss und der Pegel des Vierwaldstättersees stiegen und stiegen. Schlimmeres verhinderten vor einer Woche Tonnen von Sandsäcken, die Hauseingänge und Uferzonen schützten. Laden- und Hausbesitzer freuten sich über die schweren Helfer, die ihr Reich vor den Fluten verschonten.
Gefüllt wurden sie von der Zivilschutzorganisation ZSO Pilatus. Auf die Schnelle füllte diese 6000 Sandsäcke und lieferte diese an Feuerwehren in Horw und Luzern und an Private, die diese angefordert hatten. Bis zu 35 Kilo Sand wurde pro Sack verwendet. Bei den erwarteten Gewittern am Wochenende kommen diese wohl auch wieder zum Einsatz.
«Die muss man entsorgen»
Und danach? Danach sind sie wie heisse Kartoffeln: Niemand will sie anfassen. Kommandant Marco Pieren sagt zu «Zentralplus»: «Sind sie nass wegen des Wassers aus der Reuss oder aus den Abwasserleitungen, dann beginnt das da drinnen zu leben. Die muss man entsorgen.»
Und das dürfte auf die meisten Säcke zutreffen. Entsorgen sollte man sie also auf dem Entsorgungshof, in Luzern Ökihöfe genannt. Dort empfiehlt der zuständige Geschäftsführer Martin Zumstein gegenüber «Zentralplus» aber, dass Sandsäcke lieber zu Baufirmen gebracht werden. «Als letzte Möglichkeit können die Sandsäcke auf unsere Ökihöfe gebracht werden, dann werden sie aber nach Gewicht abgerechnet. Das kostet pro Sack schnell bis zu zehn Franken.»
Entsorgung im Garten möglich
Erste Priorität habe die Aufbewahrung der Sandsäcke für die nächsten Ereignisse. Können kleinere Mengen nicht mehr gelagert werden, können Privatpersonen diese zum Beispiel in den eigenen Sandkasten oder Garten kippen.
Nun wolle man abwarten, wie viele Sandsäcke tatsächlich auf den Entsorgungsstellen landen. «Dann entscheiden wir, wie wir den Sand wieder in den Stoffkreislauf bringen.» (neo)