Bereits zum zweiten Mal kann das Sechseläuten in der Stadt Zürich nicht in gewohnter Form durchgeführt werden. Doch anders als noch im vergangenen Jahr soll Anfang kommender Woche wenigstens der Böögg in Flammen aufgehen.
Um keine Besuchermassen auf den Sechseläutenplatz zu locken, haben sich die Veranstalter gemeinsam mit dem Gastkanton Uri eine besondere Alternative einfallen lassen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Sechseläutens wird der Böögg nicht in Zürich verbrannt, sondern auf der Teufelsbrücke bei Andermatt UR – fernab der Zuschauermassen.
Schwieriger Aufbau
«Die Teufelsbrücke ist ein sagenumwobener Ort mit viel Geschichte, genauso wie das Sechseläuten», sagt Roger Böni, Sechseläutenplatzchef des Organisationskomitees, zu Blick. «Für uns war daher schnell klar, dass diese Brücke der ideale Ort für die diesjährige Böögg-Verbrennung ist.» Zudem gehe man davon aus, dass sich die Anzahl Zuschauer in Grenzen halten werde.
Am Dienstag starteten die Aufbauarbeiten. Konzentriert manövrieren die Arbeiter das Material auf den engen Wegen der Schöllenenschlucht bis zur Brücke. Auch ein Kran kommt zum Einsatz, um den Transport des Gerüsts zu erleichtern. Böni erklärt: «Wir müssen ein spezielles Konstrukt aufbauen, um zu verhindern, dass die Teufelsbrücke als historisches Kulturgut beschädigt wird.»
Böögg wird anders aussehen
Auch der Böögg befinde sich derzeit in der Fertigstellung. «Der Böögg wird in diesem Jahr etwas anders gestaltet sein», verrät Roger Böni. «Er verkörpert nicht nur den Winter, sondern auch die Corona-Pandemie. Wir wollen in diesem Jahr also nicht nur dem Winter den Garaus machen, sondern auch dem Virus.»
Wie der Schneemann genau aussehen wird, will Böni aber noch nicht verraten. «Das bleibt unser Geheimnis bis am kommenden Montag.» Erst dann wird der Mann mit der Pfeife frühmorgens auf dem Scheiterhaufen platziert.
Um Punkt 18 Uhr wird dann der Scheiterhaufen auf der Teufelsbrücke entzündet – ohne Zuschauer, ohne Zünfte, dafür mit TV-Kameras.
Jedes Jahr marschieren normalerweise hunderte Menschen durch die Stadt Zürich, um anschliessend am Sechseläuten dem Böögg beim Verbrennen zu zuschauen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Sechseläuten-Brauch?
Jedes Jahr marschieren normalerweise hunderte Menschen durch die Stadt Zürich, um anschliessend am Sechseläuten dem Böögg beim Verbrennen zu zuschauen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Sechseläuten-Brauch?