Täuscht der Eindruck? Die Einkaufskörbe in einigen Lebensmittelläden wirken wieder schmuddelig. Und wenn sich schon die Einkaufszettel der vorherigen Kunden in den Körbli sammeln – wie schlecht ist es dann erst um die «Tiefenhygiene» bestellt? Wird in den Geschäften denn überhaupt noch genügend desinfiziert?
Ja, heisst es beim Verband Swiss Retail Federation. Dessen Geschäftsführerin Dagmar Jenni sagt: «Die Schutzkonzepte haben sich bei den Detailhändlern gut eingespielt und sind von den Kunden und Mitarbeitenden gut angenommen worden.» Es sei wichtig, diese jetzt nicht vollständig herunterzufahren oder zu vernachlässigen, um keine zweite Welle zu riskieren.
Coop desinfiziert, Migros nicht
Doch nicht jeder Detailhändler handhabt die Körbli-Hygiene gleich: Coop desinfiziert Wägeli und Einkauskörbe weiterhin, die Migros tut dies gemäss Auskunft der Pressestelle nicht.
Desinfektionsmittelspender, Bodenmarkierungen und Plexiglasscheiben bleiben uns hingegen erhalten. Migros, Coop, Denner, Lidl und Ikea zählen bis auf weiteres auch ihre Kunden – mit Sensoren und elektronischen Ampeln, Kartensystemen oder manuell. Allerdings dürfen wieder mehr Personen zum gleichen Zeitpunkt ihre Einkäufe tätigen: Berechnet wird die maximale Anzahl anhand der Verkaufsfläche und dem aktuellen Mindestabstand von 1,5 Metern.
Auch Ikea hat gelockert
Ein wenig aus der Reihe tanzt Aldi, wo nicht mehr auf strikter Zutrittsbeschränkung bestanden wird. Auch bei Ikea verändern sich Abläufe: Das Möbelhaus schickt Retouren nicht länger in Quarantäne und hat die Reinigungszyklen seit kurzem reduziert. Statt alle 90 Minuten desinfizieren Mitarbeiter jetzt dreimal pro Tag Plexiglasscheiben und Handgriffe. «Sollten die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen, werden wir die Lockerungen überdenken», sagt Ikea-Sprecher Aurel Hosennen.
Angestellten im Detailhandel ist freigestellt, Gesichtsschutz zu tragen. Lidl und Ikea statten Mitarbeiter mit transparenten Plastikvisieren aus, die das Gesicht bis unters Kinn abdecken.
Und alle Geschäfte wünschen sich von ihren Kunden, weiterhin möglichst bargeldloses Bezahlen.