Weil niemand sie will
Fiescher Tierpark schliesst – sechs Steinböcke müssen sterben

Trauriges Ende für die Steinböcke im Tierpark in Fiesch VS: Weil der Park keine Betriebsbewilligung mehr erhalten hat und es für die Steinböcke kein neues Zuhause gab, mussten sie geschossen werden.
Publiziert: 24.12.2021 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 25.12.2021 um 11:13 Uhr
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Weil für die Steinböcke des Tierparks Aletsch in Fiesch VS kein neues Zuhause gefunden werden konnte, mussten sie sterben. (Archivbild)
Foto: Facebook / Tierpark Aletsch

In den Gehegen des Wildtierparks Aletsch in Fiesch VS tummeln sich Zwerggeissen, Murmeltiere und Steinböcke. Letztere sind das Highlight des Parks. Seit über 50 Jahren erfreuen sie Kinder und Erwachsene und zaubern den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht.

Doch damit ist nun Schluss, wie der «Walliser Bote» schreibt. Denn der Wildtierpark musste seine Pforten schliessen, weil er keine Betriebsbewilligung mehr erhalten hat. Die Gehege stehen plötzlich leer. Wo sind die Tiere hin?

Für die Zwerggeissen gab es ein Happy End. Sie haben ein neues Zuhause gefunden. Die Steinböcke hat hingegen ein anderes Schicksal ereilt: Sie wurden vor etwa einer Woche erschossen, weil niemand sie wollte. Die Präsidentin des Vereins Tierpark Madlen Bortis sagte gegenüber Zeitung: «Wir haben alle Zoos im Land angeschrieben, ob sie die Tiere übernehmen könnten.»

Niemand wollte die Steinböcke aufnehmen

Leider habe es nur Absagen gegeben, niemand habe Platz gehabt. Da eine Auswilderung der Steinböcke nach dem Tierschutzgesetz verboten ist, sei ihnen nichts anderes übrig geblieben, als die Tiere zu schiessen. «Das geht einem schon nahe», so Bortis.

Damit endet in Fiesch die Geschichte eines Tierparks, der immer wieder für Diskussionen gesorgt hat. Bereits in den 80er-Jahren hatte der Park mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Im Jahr 2015 stand er sogar wegen Personalproblemen kurz vor dem Aus.

Bisher gab es immer eine Lösung

Mit der finanziellen Unterstützung der lokalen Bevölkerung und Betrieben aus der ganzen Schweiz konnte der Park jedes Mal gerettet werden – bis jetzt. Bortis sagt: «Wir hätten professionelle Wildtierpfleger gebraucht, um weitermachen zu können.»

Doch diese seien im Wallis rar, weshalb der Park in den letzten Jahren von Freiwilligen betrieben worden sei. «Wir konnten die Auflagen nicht mehr erfüllen, auch was die Gehege betrifft, sodass wir keine andere Möglichkeit mehr gesehen haben, als den Park zu schliessen.» (gin)

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