Das hat die städtische Tierparkkommission entschieden, wie die Verantwortlichen am Montag vor den Medien bekanntgaben. Sie fasste den Entschluss aufgrund einer Machbarkeitsstudie.
Eine Erweiterung der Anlage wäre zwar grundsätzlich möglich, aber planungsrechtlich äusserst heikel. Denn der Bärenpark liegt in einer Bauverbotszone. Für eine Bewilligung müssten zwingend Verbesserungen in städtebaulicher und tierhalterischer Hinsicht erzielt werden können.
Die Sondierbohrungen vom vergangenen Sommer ergaben zudem, dass der für bauliche Massnahmen notwendige Fels zehn Meter unter der Aare liegt. Das würde umfangreiche Massnahmen im Zusammenhang mit der Hangstabilisierung erforderlich machen.
Die Kosten einer Bärenpark-Erweiterung werden in der Studie auf 35 bis 40 Millionen Franken veranschlagt. Diese Summe überfordert den Tierpark, und die Stadt Bern kann ihm nicht unter die Arme greifen: Sie steckt tief in den roten Zahlen.
Natürlich sei der Verzicht auf die Erweiterung bedauerlich, sagte Gemeinderat Reto Nause (Mitte) vor den Medien. Tröstlich sei immerhin, dass nun eine detaillierte Machbarkeitsstudie vorliege. «So hat die Nachwelt etwas in der Schublade, wenn sie dereinst das Wahrzeichen Berns weiterentwickeln will.»
Der Bärenpark wurde 2009 eröffnet. Zehn Jahre später kündigten die Verantwortlichen an, man wolle wieder Jungbären züchten. Deshalb erwäge man eine Vergrösserung des Bärenparks am Aarehang und eine Aussenstelle im Gantrischgebiet.
Dagegen regte sich Widerstand von Linken, Grünen und Tierschützern. Sie kritisierten die «veraltete» Art der Tierhaltung und warnten vor einem neuen finanziellen Fiasko. Der Bau des Bärenparks war weit teurer gekommen als geplant.
Vor kurzem wurden auch die Pläne für das Gantrischgebiet revidiert. Die Promotoren erklärten Anfang November, die Aufzucht von Jungbären stehe nicht mehr im Vordergrund. Viel besser sei, den geplanten Bärenpark Gantrisch zum Instrument der Naturvermittlung zu machen und ihn so in den Naturpark Gantrisch zu integrieren.
Klar ist eines: In der Stadt Bern wird es einstweilen keine Jungbären zu bestaunen geben, wie es in früheren Zeiten regelmässig der Fall war. Jungbären werde es erst wieder geben können, wenn eines der heute lebenden Tiere verstorben sei, sagte Tierparkdirektorin Friederike von Houwald auf Anfrage.
(SDA)
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