Tödliche Gefahr
Walliser Jäger rettet Gämsgeiss aus Wildschutzzaun

In Staldenried VS befreite ein Jäger eine Gämse aus einem Wildschutzzaun. Der Vorfall zeigt die tödliche Gefahr solcher Zäune für Wildtiere auf. Laut einer Studie sterben jährlich bis zu 4500 Tiere in solchen Fallen.
Publiziert: 18:24 Uhr
Das Tier versuchte verzweifelt, sich aus dem Zaun, in dem es sich verfangen hatte, zu befreien.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Jäger rettet Gämse aus Wildschutzzaun in Staldenried VS
  • Wildschutzzäune gefährden immer wieder Tiere
  • Jährlich verenden 3000 bis 4500 Wildtiere in solchen Einhegungen in der Schweiz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Zäune können für Tiere schnell zur Gefahr werden. Laut einer Studie des Schweizer Tierschutzes verenden jedes Jahr zwischen 3000 und 4500 Wildtiere, die sich in solchen Einhegungen verfangen.

Ein ähnliches Schicksal drohte einer Gämsemutter in Staldenried VS am vergangenen Samstag. Ein Jäger rettete der Geiss jedoch das Leben, wie der «Walliser Bote» berichtet.

Sackmesser-Einsatz rettet Geiss das Leben

Sie hatte sich in Begleitung ihres Kitzes in einem Wildschutzzaun verfangen. Als der Jäger sich in Begleitung seines Hundes näherte, rannte das Kitz davon. Unterdessen kämpfte die Gämse ums Überleben.

Ohne mit der Wimper zu zucken, eilte der Mann dem Tier zur Hilfe. Mit seinem Sackmesser befreite er das Tier Stück für Stück, während er es mit einer Hand so gut es ging, festhielt.

Wildschutzzaun wird zur Todesfalle

Wieder frei, machte sich die Gämse sofort aus dem Staub. Um ihre scharfen Hörner, die Krickel, sind laut dem Jäger «immer noch Drähte in mehreren Schichten gewickelt». Er ergänzt: «Zumindest ist sie frei und hat eine Überlebenschance.»

Dem Jäger stossen die oft ungenutzten Wildschutzzäune in der Gegend sauer auf. «Solche Weidezäune werden im Herbst einfach stehen- oder liegengelassen, obwohl sie längst nicht mehr gebraucht werden. Dabei sind sie tödliche Fallen für Wildtiere – das müsste nicht sein», findet er. Auf Anfrage von Blick wollte sich der Jäger nicht erneut zu dem Vorfall äussern.

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