Diese Veloferien hat sich Marciello Jansen (65) aus Eglisau ZH definitiv anders vorgestellt. Gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Schwägerin will der begeisterte Biker Anfang Juli einige Tage im Wallis verbringen.
Doch die Velotour wird für Jansen bereits nach wenigen Tagen zum Horrortrip. Ein giftiger Schlangenbiss setzt den idyllischen Bergferien ein abruptes Ende.
Schlange war sofort wieder weg
«Am 4. Juli kamen wir am späteren Nachmittag mit unseren Bikes auf dem Campingplatz in Randa an», erzählt Jansen gegenüber Blick. Nach dem Aufbau des Zelts beschliesst die Gruppe, sich noch ein wenig die Beine zu vertreten. «Wir wollten noch eine kleine Runde im Wald machen und dort einen Apéro zu uns nehmen», so Jansen. Als sie ein geeignetes Plätzchen finden, setzen sich die drei auf den Boden.
«Als ich mich beim Abhocken mit den Händen abstützen wollte, kam ich unbeabsichtigt mit einer Schlange in Berührung», so Jansen. Blitzschnell beisst sie ihm zwischen Daumen und Zeigefinger. «Sie war daraufhin sofort wieder weg.»
Mit dem Heli ins Spital geflogen
Jansen beschleicht ein ungutes Gefühl. Denn seine Hand schwillt nach dem Biss an, gleicht immer mehr einem Knollen. «Gemeinsam mit meinem Sohn und meiner Schwägerin habe ich dann im Internet danach gesucht, was das für eine Schlange gewesen sein könnte». Schnell werden sie fündig: Der Biss stammt von einer Aspisviper.
Ein Biss dieser Giftschlange löst um die Bisswunde eine Schwellung aus. Als Folge der enthaltenen Nervengifte kann es auch zu Atemnot und Herzbeschwerden kommen. Für die Gruppe heisst es deshalb: So schnell wie möglich zurück zum Camping.
Mittlerweile verspürt Jansen starke Schmerzen in der Hand. «Als ich den Biss an der Rezeption zeigte, riefen die Mitarbeiter sofort die Rettungsdienste.» Mittels Helikopter wird er ins Spital nach Sion transportiert, wo er das Gegengift erhält.
«Ich bin wie Crocodile Dundee»
Nach der Einnahme des Gegengifts fühlt sich Jansen wieder prächtig. Doch am späteren Abend plagen ihn plötzlich starke Schwindelanfälle. «Ich fühlte mich miserabel.» Kurz darauf kann Jansen dann doch schlafen, am folgenden Tag sind die Nebenwirkungen deutlich schwächer.
Nach einer weiteren Nacht im Spital wird er schliesslich entlassen. Sein Sohn und die Schwägerin sind in der Zwischenzeit bereits weitergereist. «Mein Nachbar hat mir dann netterweise meine Sachen aus dem Camping nach Hause transportiert», so Jansen.
In Zukunft besser aufpassen
Die geschwollene Hand sei nach rund fünf Tagen abgeheilt. «Vergangenen Montag hat mir auch mein Hausarzt bestätigt, dass wieder alles in Ordnung ist», so Jansen.
Ob er bei all dem denn keine Panik gehabt hätte? «Nein, ich hatte keine Angst. Ich bin wie Crocodile Dundee, der berühmte TV-Schlangenjäger.» Er sei auf Reisen durch Australien schon mehrmals mit giftigen Schlangen in Kontakt gekommen.
In Zukunft will er auf seinen Touren besser aufpassen. «Ich werde sicher nicht mehr einfach so absitzen, sondern immer zuerst schauen, ob irgendwo eine Schlange liegt.» Selbst ein Crocodile Dundee ist nun mal nicht vor Giftschlangen gefeit. (ced)
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