Bild zeigt zerstörten Air-Zermatt-Helikopter
«Es hätte tödlich enden können»

Ein Helikopter von Air Zermatt ist am Dienstagmorgen am Monte-Rosa-Massiv abgestürzt. An Bord waren fünf Schweizer. Laut der Polizei läuft der Einsatz.
Publiziert: 04.07.2023 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2023 um 16:56 Uhr
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Das Helikopter-Wrack, aufgenommen von einem der Insassen.
Foto: Enrico Mattea

Schock-Moment im Kanton Wallis! Ein Helikopter von Air Zermatt ist am Monte-Rosa-Massiv abgestürzt. Der Unfall ereignete sich am frühen Dienstagmorgen gegen 7.45 Uhr auf einer Höhe von etwa 4500 Metern. Konkret war der Helikopter in der Nähe der Capanna Margherita, der höchsten Berghütte Europas, abgestürzt.

Der Helikopter des Typs H125 AS350 B3 Écureuil war anlässlich eines Arbeitertransports unterwegs, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt. Bei einem Landeanflug in der Region des Colle Gnifetti sackte die Maschine demnach plötzlich ab und kollidierte mit dem schneebedeckten Gelände. Durch den Aufprall kippte sie auf die rechte Seite. An Bord befanden sich fünf Schweizer. Der Pilot, der Flughelfer und drei Wissenschaftler blieben unverletzt.

«Wie durch ein Wunder überlebt»

Martin Hölzle (60) vom Departement für Geowissenschaften an der Uni Fribourg und seine Mitarbeiter nehmen mit Regelmässigkeit Temperaturmessungen im Schnee am Monte Rosa vor. Sein Doktorand Enrico Mattea und ein Master-Student waren an Bord des Helis. Nach dem ersten Schrecken rief Mattea gegen 8.30 Uhr seinen Chef an. «Er klang recht gelassen für das, was er grad erlebt hatte», sagt Hölzle zu Blick, «sodass ich dachte, der Absturz war vielleicht nicht so schlimm. Doch als ich das Foto vom Heli sah, wurde mir klar, dass meine Mitarbeiter wie durch ein Wunder überlebt hatten.»

Mattea erzählt seinem Chef, dass sie gerade landen wollten und sich nur einige Meter über dem Boden befanden, als die Nase des Hubschraubers plötzlich nach vorne kippte. «Dann habe sich der Heli gedreht und sei aufgeprallt», sagt Hölzle weiter. «Das alles sei so schnell gegangen, dass sie kaum Zeit hatten, in Panik zu geraten». Der Heli jedenfalls sei auseinandergebrochen. «Meine Mitarbeiter wurden ziemlich schnell von einem anderen Helikopter abgeholt und zuerst auf den Landeplatz der Monte Rosa Hütte geflogen und von dort weiter nach Zermatt.»

Mattea sei dann noch nach Fribourg gekommen und habe ihm seine blauen Flecken am Ellbogen gezeigt, sagt Hölzle weiter. «Ich bin sehr erleichtert, dass der Unfall so glimpflich ausging. Schliesslich trage ich die Verantwortung für dieses Projekt. Es hätte leicht tödlich enden können.»


Sust wird Vorfall untersuchen

Air Zermatt schreibt in einer Mitteilung: «Der Helikopter geriet im Anflug zur Landung in einen Vortex (Luftwirbel) und schlug in der Folge hart auf. Dabei touchierten die Rotorblätter und der Helikopter kippte zur Seite.» Die Sust werde sich dem Unfall annehmen und ermitteln.

Das Monte-Rosa-Massiv ist auch bei Zermatt-Touristen beliebt. Hier befindet sich mit der Dufourspitze der höchste Berg der Schweiz (4634 Meter).

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