Am Donnerstagabend rückte die Air Zermatt zu einem Notfall am Matterhorn aus. Drei französische Bergsteiger wurden nach einem Besteigungsversuch vermisst. Gegen 21.30 Uhr wurde ein Rettungsteam der Air Zermatt zu einem Einsatz aufgeboten, nachdem die frühzeitig abgestiegenen Freunde der drei Franzosen nichts mehr von ihnen gehört hatten, wie es beim Walliser Nachrichtenportal pomona.ch heisst.
Welche kuriose Wendung der Einsatz nehmen sollte, ahnten die Retter zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Während die Suchaktion am Matterhorn auf Hochtouren lief, griff eine Polizeipatrouille die vermissten Bergsteiger im Parkhaus Matterhorn Terminal Täsch auf.
Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig ausrücken
Gegenüber pomona.ch äussert sich Gerold Biner, CEO der Air Zermatt, zur bizarren Wendung. Ein solches Happy End sei ihm lieber, als wenn etwas Schlimmes passiert wäre. Er könne nicht genau sagen, was bei der Kommunikation zwischen den Vermissten und ihren Kollegen schiefgelaufen sei.
Den Einsatz beschreibt er aber als gerechtfertigt: «Es war spätabends. Wir mussten davon ausgehen, dass sich die drei Männer am Matterhorn in einer gefährlichen Situation befanden.» Wenn sie den Einsatz nicht geflogen wären und etwas passiert wäre, hätten sie sich das ein Leben lang vorenthalten müssen.
Doch wer übernimmt die Kosten? Laut Biner müssen sie wahrscheinlich unter «nicht einbringbare Rettungskosten» erfasst werden. Die Bergrettung bleibt also vermutlich auf den Einsatzkosten sitzen.
Immerhin konnten die Bergretter in den vergangenen Tagen doch noch einen erfolgreichen Einsatz am Matterhorn verbuchen. Zwei Bergsteiger waren am Freitag unterhalb des Matterhorn-Gipfels blockiert und mussten wegen des schlechten Wetters am Matterhorn übernachten. Am Samstag wurde ein neuer Rettungsversuch gestartet. Die Alpinisten konnten schlussendlich von der Air Zermatt sicher zur Basis in Zermatt geflogen werden. (ene)