Gletscherschmelze, Wasserknappheit, Erdrutsche, Schneemangel
Klimawandel trifft Bergbevölkerung besonders hart

Ausgerechnet in den Bergen steigen die Temperaturen besonders schnell. Der Walliser Energieminister Roberto Schmidt (61) hat Alarm geschlagen. Und warnt: Untätigkeit kann teuer werden.
Publiziert: 31.10.2023 um 16:32 Uhr
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Am Rhonegletscher im Wallis sind die Folgen der Gletscherschmelze besonders gut zu beobachten. Den Gletschersee gibt es erst seit wenigen Jahren.
Foto: Andrea Soltermann
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Martin MeulReporter News

Der Walliser Energieminister Roberto Schmidt (61) liess vergangenes Jahr keine Zweifel aufkommen, dass der Klimawandel für die Bergregionen ein besonders grosses Problem darstellt. «Seit dem Jahr 1901 bis heute ist die Durchschnittstemperatur im Wallis um zwei Grad gestiegen. Das ist doppelt so viel wie über die gesamte Welt betrachtet», sagte der Politiker von Neo, wie sich die Kantonalpartei der Mitte im Wallis nennt, anlässlich der Präsentation eines Walliser Klimaschutzgesetzes. Messdaten wie aus Grächen VS zeigen zudem: Es gibt Orte, wo die Temperaturen noch schneller steigen.

Der Trend zeigt ganz klar nach oben: In den Bergen steigen seit gut 150 Jahren die Temperaturen kontinuierlich an.

«Es eilt», sagte der Staatsrat und zeichnete eine düstere Zukunftsvision. Gletscherschmelze, Wasserknappheit, Erdrutsche und Schneemangel seien nur ein paar Beispiele dafür, dass etwas nicht stimme. So häufen sich in den vergangenen Jahren beispielsweise Meldungen über Wasserknappheit in einigen Gemeinden, die Gletscherschmelze ist ein weithin bekanntes Problem.

Teure Sache

Schmidt setzt darum auf Investitionen in Millionenhöhe. «Die Kosten der Untätigkeit übersteigen die notwendigen Investitionen beträchtlich», sagt er. Wird nichts unternommen, würden die daraus resultierenden Kosten rund 2,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes betragen, in anderen Worten 500 Millionen Franken pro Jahr. «Dabei sind diese Zahlen vermutlich eine Unterschätzung.» Tatsächlich sei das Wallis aufgrund seiner Geografie Naturgefahren besonders stark ausgesetzt. Deswegen müssten noch höhere Kosten infolge Untätigkeit erwartet werden.

Zudem seien zahlreiche Bereiche betroffen. «Untätigkeit führt unter anderem zu zusätzlichen Kosten für Energie zur Klimatisierung und zur Pflege von Wäldern, zu geringeren landwirtschaftlichen Erträgen und einer geringeren Arbeitsproduktivität», sagte Schmidt.

Ein Beispiel aus der Landwirtschaft liefert die Produktion des Alpkäses. Diese wird zunehmend schwerer, da es in den Kellern zu warm wird. Damit dieser Trend aufgehalten werden kann, müssen die Keller isoliert und gegebenenfalls gekühlt werden. Das kostet Geld. Mitte September hat das Walliser Parlament dem Klimagesetz zugestimmt. Ziel ist es, die CO2-Emissionen bis 2040 auf netto null zu senken.

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