Das Bild ist erschreckend. Eine Steinlandschaft mit wenigen Wasserrinnen. In den Tümpeln bilden sich Algen. So könnte der Rheinfall im Jahr 2085 aussehen, wenn keine Massnahmen dagegen ergriffen werden. Das hat die Umweltschutzorganisation WWF mittels künstlicher Intelligenz berechnet.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Der Rheinfall hat bereits einmal einen ähnlichen Zustand erreicht. Am 26. März 1972. Der Wasserpegel zeigte nur noch 60 Zentimeter an. Normalerweise schwankte dieser um die 240 Zentimeter. Eine monatelange Trockenheit und hohe Temperaturen liessen das Wasser verschwinden. Der Anblick des Rheinfalls ähnelte einer Gesteinsformation. Dort, wo sonst Tausende Liter Wasser nach unten donnerten, spazierten Leute.
Schwierigkeiten mit dem Güter-Transport
Der kritische Tiefstand führte zu Problemen. Die Schiffe konnten nur noch mit einem Bruchteil ihrer Ladekapazität fahren. Saisonbedingte Güter wie Getreide oder Kakao konnten nicht in den gleichen Mengen transportiert werden.
Reedereien überlegten sich, ihr Geschäft vorübergehend zu schliessen. Es bestand eine erhöhte Unfallgefahr. Anfang April löste eine Regenfront die prekäre Situation. Der Wasserpegel des Rheinfalls stieg langsam. Heute, 51 Jahre später, fliesst das Wasser wieder in Strömen.
Genau darin liegt ein wichtiger Unterschied zum WWF-Szenario. Dieses geht davon aus, dass der Klimawandel das Wasser knapp werden lässt – und dass der Rheinfall eher plätschern als rauschen wird.
Veränderung am Matterhorn
Das WWF hat auch Bilder von anderen Sehenswürdigkeiten in der Schweiz veröffentlicht. Diese würden im Jahr 2085 genauso erschreckend wie der Rheinfall aussehen. Schnee und Eis sind nur noch auf der Spitze des Matterhorns zu sehen. Die Waldgrenze und die Permafrost-Grenze steigen um bis zu 1000 Meter.
Der Aletschgletscher ist kleiner und schmaler. Am Ende des einstigen Eis-Giganten bildet sich ein See. So wie das heute bereits am Rhonegletscher der Fall ist.
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