3-Methylmethcathinon (3-MMC) ist billiger als Kokain und in Frankreich bereits ein Kassenschlager. Die Droge kann zu «psychotischen Zuständen» mit «Paranoia und tiefen Ängsten» sowie «Herzrasen, Bluthochdruck und Krämpfen» führen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP im August.
Nun ist die neue Droge auch in der Schweiz angekommen. Derzeit breitet sie sich in der Romandie immer mehr aus.
Mehrere Personen, die im Bereich der Drogenprävention tätig sind, äussern gegenüber Blick ihre Sorge. Die neue Synthetik-Droge könne «sehr süchtig machen». Sie werde in der Regel auf Partys oder im Zusammenhang mit «Chemsex», also der Kombination von Sex und Drogenkonsum, eingenommen.
Das Problem ist, dass die Wirkung dieser Substanz, die zwischen der von Kokain und Amphetaminen liegt, potenziell verheerend sein kann. «Man hat manchmal das Gefühl, Zombies zu begegnen, und das ist immer häufiger der Fall», warnt eine Blick-Quelle. Die Person appelliert an alle Abhängigen, «nicht zu lange zu warten, bevor sie eine Beratung aufsuchen».
Bestellungen im Internet
Die Stadtpolizei von Lausanne hat bereits Kenntnis von «einige Fällen mit neuen synthetischen Produkten, darunter 3-MCC», bestätigt sie auf Anfrage. Konkret konnten die Zollbehörden mehrere kleine Mengen von Drogen beschlagnahmen. Diese seien vorwiegend im Internet bestellt worden.
Sébastien Jost, Sprecher der Stadtpolizei Lausanne, stuft die Sachlage jedoch als weniger bedrohlich ein als die Person in der Drogenprävention. «Die Lausanner Polizei stellt derzeit keine Phänomene fest, die auf den Konsum einer Droge hindeuten, die Menschen in ‹Zombies› verwandelt». Ausserdem sei das Aufkommen dieser meist pulverförmigen Droge nicht nur in der olympischen Hauptstadt zu beobachten, sagt er.
Das bestätigt die Waadtländer Kantonspolizei. Auch wenn 3-MMC derzeit nur in relativ kleinen Kreisen eingenommen wird. «Wir haben bis heute keine Informationen über den Strassenhandel mit dieser Art von Produkt erhalten», sagt Kommunikationsbeauftragte Florence Frei.
«Angebliches Aphrodisiakum»
Welche Wirkung wollen die Konsumenten erzielen? «Diese psychostimulierende und entaktogene (d. h. das Einfühlungsvermögen steigernde) Droge soll angeblich ein Aphrodisiakum sein», erklärt die Pressesprecherin. Wie die meisten synthetischen Drogen sei es in der Tat «ein billiges Produkt», sagt sie.
Die französische Zeitung «Le Parisien» berichtete kürzlich, dass 3-MMC im Jahr 2021 für ein Drittel von Überdosis-Fällen im Grossraum Paris verantwortlich war. Ein beunruhigender Ausblick auf das, was uns in der Westschweiz erwartet?