Vor vier Monaten verschwanden im Berner Jura plötzlich 30 Ortsschilder. Das mysteriöse Verschwinden hielt die betroffenen Gemeinden lange auf Trab. Nun sind die Schilder wieder aufgetaucht.
Laut dem «Journal du Jura» verschwanden am Wochenende vom 24. und 25. Februar 2024 etwa 20 Schilder im Tavannes-Tal und im Saint-Imier-Tal, während sich die Diebstähle am darauffolgenden Wochenende auf dem Plateau de Diesse wiederholten – weitere 12 Schilder fehlten spurlos.
Jetzt legten Mitglieder der separatistischen Bélier die Schilder vor dem Parlamentsgebäude ab. Die Gruppe habe die Schilder erhalten, erklärte der Bélier-Aktivist Jonathan Gosteli gegenüber Keystone-SDA. Die Tafeln waren zuvor auf einem von einem Traktor gezogenen Anhänger während des Umzugs des Mouvement autonomiste jurassien (MAJ) gezeigt worden.
Politische Botschaft?
«Wir werden euch nicht am Strassenrand stehen lassen», war auf dem Wagen zu lesen - eine Anspielung auf die französischsprachigen Ortschaften, die beim Kanton Bern geblieben sind.
Vor dem Parlament skandierten die Beliers «Libérons Belprahon» und meinten die Berner Gemeinde, die zum Jura übertreten will. Zudem riefen sie «Vive le Jura libre de Boncourt à La Neuveville». Ihre Aktion blieb friedlich. Der Diebstahl der Ortstafeln hatte den Kanton Bern rund 10'000 Franken gekostet.
Im Interview mit RTS bezeichnete der zuständige Verkehrsinspektor die Taten damals als «bedauerlich». Die Kosten für den Ersatz lägen bereits bei über 10'000 Franken. Jedes Verkehrsschild koste den Kanton 300 Franken – bis es geliefert und installiert ist, dauere es mindestens zwei Wochen.