«Wir haben uns noch gewundert, warum da eine Kolonne im Tunnel ist – und plötzlich haben wir ihn entdeckt, ganz in Schwarz gekleidet und mit Kapuze auf», sagt Nathalie Strausak aus Biel zu Blick. Die Rede ist von einem E-Trottinett-Fahrer, der sich in einen Tunnel im Kanton Genf verirrt hatte, wie das Video der Leserreporterin zeigt.
Am Sonntag gegen 17 Uhr befanden sich Strausak und ihr Ehemann auf der Rückfahrt von einem gemeinsamen Wochenende in Frankreich. Durch Carouge GE fuhren sie Richtung Heimat, als es im Tunnel plötzlich nur noch stockend weiterging.
«Einfach unverantwortlich!»
«Das Auto vor uns hat die Sicherheitslinie überfahren, um jemanden zu überholen. Plötzlich war das Trottinett vor uns – ich war schockiert», sagt die Bielerin. Sie wisse zwar, wie rücksichtslos heutzutage gefahren werde, aber so etwas habe sie noch nie gesehen. «Das ist einfach unverantwortlich! Die haben keine Ahnung, wie gefährlich das ist.»
Am Steuer sass ihr Mann, der von Beruf Chauffeur ist und die Gefahren kennt. Im ohnehin schon dunklen Tunnel habe er zwar das kleine Licht unten am Trottinett gesehen, ansonsten sei der Lenker aber extrem schlecht beleuchtet gewesen. Strausak weiss daher, wie die Situation bei einem Unfall aussehen würde: «Wenn ihn jemand gerammt hätte, dann würde es wieder heissen ‹Der Chauffeur konnte nicht bremsen.›. Und dann ist der Chauffeur wieder der Dumme.»
Keine Meldung bei der Polizei eingegangen
Als das Ehepaar den illegalen Verkehrsteilnehmer überholt, hupt ihr Mann zweimal. Im Video ist zu sehen, wie der Trottinetfahrer daraufhin anhält und absteigt. «Als ich zurückblickte, sah ich, wie er verwirrt in die Gegend schaute. Ob er danach weitergefahren ist, weiss ich nicht», sagt Strausak.
Bei der Genfer Kantonspolizei ist zu diesem Vorfall keine Meldung eingegangen, wie sie auf Anfrage von Blick mitteilt. Ein Polizeisprecher betont aber, dass ein solches Verhalten verboten sei und geahndet werde. In diesem Fall müsse der Trottinettfahrer mit einer Busse von 30 Franken rechnen – sofern er erwischt werde. «Wäre das auf der Autobahn passiert», so der Polizeisprecher, «müsste der Fahrer mit einer viel höheren Busse rechnen.»