Anfang September vermeldete das Freiburger Pflegeheim Foyer Notre Dame in Siviriez 37 positive Coronafälle. Eine Woche später waren bereits 53 Personen infiziert und sieben gestorben. Am Donnerstag kam ein achter Todesfall dazu, wie Willy Schorderet, Oberamtmann des Glanebezirks und dort verantwortlich für den Gesundheitsbereich, zu BLICK sagt.
Warum das Heim derart stark vom Virus getroffen wurde, kann sich der CVP-Politiker nicht erklären. «Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ein Mitarbeiter oder ein Bewohner, die am Wochenende ausgegangen sind, vielleicht ein Besuch.» Die Schwierigkeit bestehe darin, dass infizierte Personen in den ersten Tagen häufig keine Symptome aufweisen würden.
Gleich agiert wie bei der ersten Welle
Schorderet glaubt nicht, dass das Heim etwas falsch gemacht hat. Bei der ersten Welle hätte es schliesslich keinen einzigen Fall gegeben. Er sagt, die Hygienevorschriften seien klar definiert und man sei gleich vorgegangen wie bisher. Allerdings gibt es äussere Bedingungen, die Prävention schwieriger machen: «Das Gebäude ist alt und eng, was zur Virusverbreitung sicher beigetragen hat.»
Man hätte seit der ersten Welle konsequent die Bewohner getestet, sobald Symptome aufgetreten seien. «Dieses Mal hatten wir nach den ersten Tests vier positive Personen, am nächsten Tag 11, danach 34.» Rund 30 Mitarbeiter und 25 Bewohner seien bisher nicht infiziert, sagt der Politiker.
Um weitere Fälle zu verhindern, bleiben die Bewohner in Siviriez. Das Heim sei für Verwandte geschlossen. Zudem hätte man neun Bewohner in ein Spital transferiert, um das Personal zu entlasten. Auf die Mitarbeiter lässt Schorderet nichts kommen: «Die machen alle einen hervorragenden Job und agieren verantwortungsvoll. Die Regeln haben immer alle eingehalten.»
Von den bisher bekannten 53 Infizierten sind 34 Bewohner und 19 Mitglieder des Personals. (vof)