Am Montag hat der Bund wegen der Mutation des Corona-Virus für Einreisende aus England eine rückwirkende Quarantäne verhängt. Das hatte besonders für den Walliser Skiort Verbier Konsequenzen. Von den 400 betroffenen englischen Touristen, die der Gemeinde bekannt sind, hat die Hälfte das Dorf in einer Nacht- und Nebelaktion vor Ablauf ihrer Quarantäne verlassen.
«Viele von ihnen blieben einen Tag in Quarantäne, bevor sie unbemerkt im Schutz der Dunkelheit aufbrachen», sagt Jean-Marc Sandoz, Kommunikationsbeauftragter der Walliser Gemeinde Bagnes, zu der Verbier gehört.
Essen nicht angerührt
Aufgefallen ist den Hoteliers die heimliche Abreise erst, weil ihre Anrufe in die Quarantänezimmer wiederholt unbeantwortet blieben oder die vor den Zimmern deponierten Mahlzeiten nicht angerührt worden waren. «Das war die schlimmste Woche, die unsere Gemeinde je erlebt hat», sagt Sandoz der «SonntagsZeitung». Bagnes fühle sich vom Bund und dem Kanton im Stich gelassen – und das in einer «nie dagewesenen Situation». (gf)