Dein Schlaf wird besser und tiefer
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5 Tipps für bessere Erholung:Dein Schlaf wird besser und tiefer

Wer besonders von Schlafstörungen betroffen ist – und was du dagegen tun kannst
Immer mehr Menschen leiden unter einer «Midlife-Sleep-Crisis»

Schlafprobleme häufen sich in der Gesellschaft. Warum 40- bis 65-Jährige besonders davon betroffen sind und es auch in der Pubertät eine massive Häufung gibt.
Publiziert: 10.04.2024 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2024 um 13:19 Uhr
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Ausgeruht aufwachen? Für viele Schweizer nicht der Fall. (Symbolbild)
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Sandra MeierJournalistin News

Menschen mittleren Alters schlafen immer schlechter. Zu diesem Schluss kommt eine gross angelegte Studie der Arizona State University, bei der die Schlafgewohnheiten von über 200'000 Amerikanern untersucht wurden. Die Forscher sprechen gar von einer «Midlife-Sleep-Crisis». Denn Menschen, die in den 50er- und 60er-Jahren zur Welt kamen, würden deutlich häufiger unter Symptomen von Schlaflosigkeit leiden als ältere Senioren oder Junge.

Schlafprobleme häufen sich in der Gesellschaft, auch in der Schweiz. Von einer «Midlife-Sleep-Crisis» hierzulande will Philipp Valko, Neurologe und Leiter des Zentrums für Schlaf- und Stressmedizin der Klinik für Neurologie Hirslanden und der Bellevue Medical Group, nicht sprechen. Aber: «Die Altersgruppe zwischen 40 bis 65 Jahren ist speziell betroffen, weil sich Schlafstörungen dann besonders ungünstig auswirken», sagt Valko, der seit knapp 20 Jahren zum Thema Schlaf forscht, zu Blick. Schlafmangel könne diese Gruppe weniger gut kompensieren, da sie noch mitten im Berufsleben stehe, Familie habe und tagsüber voll leisten müsse. In höherem Alter nehmen Schlafprobleme zwar zu, Pensionäre können aber Schlafmangel den Tag durch besser kompensieren.

Schlafstörungen in der Pubertät verbreitet

Schlafprobleme treten aber nicht nur im Alter auf. «In der Pubertät beobachtet man eine besondere Häufung von Schlafstörungen», sagt Experte Valko. In diesem Alter bräuchten Junge eigentlich viel Schlaf, aber die innere Uhr verschiebe sich nach hinten. Dies habe biologische wie auch soziale Gründe: Das Nachtleben wird interessanter, Jugendliche gehen zu spät ins Bett, müssen aber morgens wieder rechtzeitig zur Schule oder Lehre antraben. Dabei handelt es sich gemäss Schlafexperten um ein neueres Phänomen, da sich die Vergnügungsansprüche im Vergleich zu früher verändert haben.

Neben Ursachen wie Stress spielt gemäss Valko auch das Smartphone eine «massive Rolle» bei Schlafstörungen. Wer abends im Bett auf das Handy starrt, wird durch den Inhalt aktiviert. Zudem wird durch das Blaulicht das Hormon Melatonin unterdrückt, das den Schlaf fördert. «Vor dem Einschlafen keine Bildschirme», empfiehlt Schlafexperte Valko. Oder wenn, dann nur mit Blaulichtfilter. Wer das Handy als Wecker nutze, solle dieses mit drei Meter Abstand zum Bett platzieren.

«Für den Anstieg von Schlafproblemen kann aber auch ein positiver Grund eine Rolle spielen», erklärt der Neurologe. In den letzten 15 Jahren habe sich die Bevölkerung für die Bedeutung von Schlaf sensibilisiert. Schlafdeprivierte holen sich schneller Hilfe. Die Nachfrage sei markant gestiegen. Die akkreditierten Schlafzentren haben gemäss Valko in der Schweiz exponentiell zugenommen. Die Chancen auf einen Therapieerfolg mit Verhaltensmassnahmen oder Medikamenten seien hoch. Wer Schlafstörungen hingegen unbehandelt lässt, riskiert zahlreiche negative Konsequenzen wie erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Depression.

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